Sonntagsgedanken: Glückskekse

Schüler und SchülerInnen kennen das, Berufspendler im öffentlichen Nahverkehr sowieso. In Bus und Bahn sitzend, ist man froh, wenn die Pünktlichkeit eingehalten wird und man ohne Ausfälle von A nach B kommt. Dort sitzen oder stehen dann einem dann meist völlig fremde Menschen gegenüber und in den allermeisten Fällen ist jeder in seine eigenen Gedanken vertieft oder starrt auf sein Mobiltelefon. Nicht, dass ich gerne mit jedem ein Gespräch begonnen hätte, oder mich unterhalten würde, aber die meist mürrischen Gesichter machen mich ratlos. Ein schönes Sprichwort sagt: „Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln.“

Werde ich dann schon als naiv oder einfältig abgestempelt, wenn ich mir erlaube ein freundliches Gesicht zu machen? Oder laufe ich Gefahr, missverstanden zu werden und mein Gegenüber reizt meine Freundlichkeit es als Angebot oder Aufforderung zu verstehen? Dann wäre mein Ansinnen freundlich zu sein, in völlig falsche Bahnen geraten.  Mache ich mich vielleicht lächerlich, wenn ich grüße? Grüß Gott, ist für mich nicht nur eine Floskel. Grüße mir und Dir Gott, bedeutet für mich auch, Sei Gott befohlen oder Geh mit Gott. Niemand sollte sich provoziert fühlen, wenn wir uns freundlich begegnen und schon gar nicht, wenn wir uns freuen. Wir dürfen unsere Freude zeigen, und wie Eduard Mörike schon sagte: „Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut.“.

Vielleich würde es helfen, Glückskekse zu verteilen, die meisten Zitate und Sprüche lassen die Menschen lächeln oder zumindest für einen kurzen Augenblick die Seele berühren. „Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte, durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann. (Christian Morgenstern). Das Lächeln signalisiert, mein Gegenüber nimmt mich wahr, ist vielleicht mitfühlend und fürsorglich. Denn oft ist es ja auch so, dass Menschen in Bus oder Bahn einen sorgenvollen Tag oder weiten Weg vor sich haben, und dann tut so ein kurzes Lächeln bestimmt gut. Lächeln ist freundlich, immer. Für einen strengen Gesichtsausdruck müssen viel mehr Gesichtsmuskeln aktiviert werden, als für ein gewinnendes Lächeln.

Möglich, dass die freundliche Begegnung einen dann nicht mehr loslässt, einen berührt und vielleicht sogar dankbar werden lässt. Dankbarkeit, auch so ein Empfinden, das uns glücklich machen kann. Die Dankbarkeit lässt sich auch ausdrücken in den Bibelworten mit dem Psalm 103:

“Lobe Gott, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“

Ständiges Streben nach Glück überfordert das Leben leicht, doch augenblickliche glückliche Momente bereichern das Leben ungemein, geben Zufriedenheit und ein Gefühl von Ruhe und Frieden.

Sabine Waldinger-Röhrle
Dekanatsbeauftragte Schulpastoral

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