Sonntagsgedanken: Es gehört Mut dazu…

Drei Bauarbeiter verhindern durch ihr schnelles Eingreifen die Entführung eines Kindes.

Ehrenamtliche fahren Kleidung und Gebrauchsartikel in die Ukraine.

Ein Jugendlicher aus Syrien erzählt vor der Klasse von seinen Erlebnissen.

Menschen gehen auf die Straße und treten gemeinsam für eine „kunterbunte“ Gesellschaft ein.

Deutsche Einsatzkräfte machen sich auf den Weg ins Katastrophengebiet.

Diese Aufzählung ließe sich noch lange fortführen. Mutige Menschen in unserer Gesellschaft, am Arbeitsplatz, in der Schule, in unserer Nachbarschaft und Familie. Sie ermutigen mich, mich nicht von den vielen Nachrichten aus Krisen, Krieg und Katastrophen entmutigen zu lassen. Sie sind ein Stück frohe Botschaft in diesen Tagen. Ich wünschte mir zu ihnen zu gehören um anderen Mut zu machen.

Vielleicht ist es ein guter Vorsatz, im noch neuen Jahr 2024, die Gelegenheiten zu ergreifen, in denen mir zugemutet wird etwas zu wagen: Ein Gespräch mit einem Menschen, zu dem ich schon lange keinen Kontakt mehr hatte, ein neues Engagement für das Nachbarschaftsprojekt, meine Meinung äußern im Verein und Kollegenkreis, mutig die Welt mitgestalten, so manches zum Besseren verändern, meine Träume wieder ernst nehmen und in Kontakt mit neuen Menschen kommen… es gehört Mut dazu.

„Mutig sein heißt, neue Wege beschreiten und über Grenzen, die scheinbar vorhanden sind, hinausgehen!“ so schreibt der Psychologe und Pädagoge Siegbert A. Warwitz. Mir gefällt diese Definition, sie führt mich direkt zu der Erzählung aus der Bibel, die wir an diesem Wochenende in den katholischen Gottesdiensten hören. Jesus bricht auf nach Galiläa, es ist der Beginn seines öffentlichen Wirkens. Er lässt seinen Heimatort hinter sich und geht seinen eigenen Weg, mit einem Auftrag, der ihn antreibt. Die frohe Botschaft Gottes zu den Menschen bringen, dafür geht er auf die Straße. Jesus trifft unterwegs auf zwei Männer, er kennt sie noch nicht, sie sind Fischer. Er spricht sie an, „kommt mit, ich mache euch zu Menschenfischern“. Mutig traut er ihnen etwas zu und die beiden, sie nehmen die Zumutung an. Simon und Andreas, sie gehen das Wagnis ein, sie lassen die Fischernetze hinter sich und gehen mit dem neuen Wanderprediger. Es gehört Mut dazu, sich rufen zu lassen, aufzubrechen, den eigenen Weg gehen, sich für die gute Sache einsetzen, eine neue Aufgabe annehmen. Damals wie heute, sind es diese mutigen Menschen unter uns, die die Welt verändern, im Kleinen und im Großen. Vielleicht schließe ich mich auch an und traue mir zu mutig zu sein!

Simone Jäger, Dekanatsreferentin katholisches Dekanat Göppingen-Geislingen

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