Ein neues Kirchenjahr beginnt. Mit ihm die Zeit der Erwartung – Advent. Wird uns in ihr, wieder mehr Vertrauen zuwachsen, in die Zukunft unserer Kirche? Werden wir neue Hoffnung schöpfen, uns neu beschenken lassen, von der frohen Botschaft Jesu? In der Erwartung auf Weihnachten sind wir unterwegs. Das ist wie jedes Jahr, nicht zu übersehen. Wenn uns nicht diese schrecklichen Bilder und Nachrichten, die in unsere Wohnzimmer strahlen, gerade nicht loslassen mögen. Ein weltweiter apokalyptischer Bilderschrei der Fassungslosigkeit. Besinnliche Zeit?
Ja! Unser Evangelium nach Markus, zum ersten Advent. (Mk 13,24-37) Jesus beschreibt eine ähnliche Situation. Endzeitgeschehen und Untergangsstimmung. Jesus kündet von einer Brücke in eine neue Zeit. Gott selber schlägt sie, im Kommen seines Sohnes. Herrlichkeit und Kraft sind ihre Zeichen. Eine alles verbindende Kraft, die alle Enden der Erde mit den Enden des Himmels zusammenführt. Es ist Jesu neue Weltordnung, das Reich Gottes, das Herzstück seiner Verkündigung. Nicht der Untergang der Welt, sondern sein Rat: „Den Neuen Wein, in neue Schläuche zu füllen“, wird sie voranbringen.
Darin nicht nachzulassen, ist Jesu dringender Ruf an alle Menschen. „Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!“
Die Berufungsbeschreibung als HüterInnen, ist wahrheitsgetreu aus dem Bilderschrei der Fassungslosigkeit entnommen. Sie folgt den Spuren eines gemeinsamen Gehens von Menschen, das nie aufhört und sich in den Himmel hinein weiterentwickelt. Der Stall der Welt, ist auch mitten im Chaos, eine beispielhafte Begegnungsstätte verantwortlicher Menschen. Ihr Handeln: stetig, wachsam, wiederständig, großzügig, liebevoll und mutig. Ihre Botschaft Engelgleich, Erd- und Himmelweit. Ihre Verantwortung Geschlechterrund.
Sie sind Netze-KnüpferInnen, die sich tagtäglich und weltweit, als Botschafter der Hoffnung für eine gewaltlose Veränderung und Heilung der Welt hingeben. Ihre Antwort an den Boten dieser neuen Zeit, die mit ihm begonnen hat. Sein Rufen ist zeitlos aktuell. Bewerbungsschreiben vorrätig in Ihrem Herzen. Ihnen allen wünsche ich eine besinnliche Adventszeit.
Diakon im Zivilberuf, Josef Putz