Q-Fieber-Erkrankungen im Landkreis Göppingen : Infektionsquelle sind meistens Schafherden

Dem Gesundheitsamt Göppingen wurden bis zum 14.08.2015 insgesamt 43 Erkrankungen an Q-Fieber gemeldet. Die Fälle sind über den ganzen Landkreis verteilt, allerdings mit Schwerpunkt in den östlichen Gemeinden. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies deutlich mehr Erkrankungsfälle, für das gesamte Jahr 2014 wurden im Landkreis nur 16 Fälle gemeldet. Es gibt aktuell in ganz Baden-Württemberg mehrere Q-Fieber-Ausbrüche wie auch schon in den Sommermonaten 2014 und 2010. Naturgemäß sind ländlich geprägten Landkreise stärker betroffen.

In den allermeisten Fällen werden die Erkrankungen durch infizierte Schafe verursacht. Wenn infizierte Muttertiere lammen, werden mit der Nachgeburt und dem Frucht-wasser große Mengen des Erregers ausgeschieden. Nach dem Eintrocknen kann der Erreger mit dem Wind über weite Strecken verbreitet werden. Menschen infizieren sich dann über das Einatmen dieser infektiösen Stäube. Vor allem bei längerer Trockenheit wird dieser Übertragungsweg begünstigt. Dies erklärt auch, warum in diesem Sommer mit den langen Trockenperioden mehr Menschen erkranken.

Die erhöhte Anzahl an Meldungen ist aber nur zum Teil durch die sommerliche Witterung bedingt. Ein weiterer Aspekt ist, dass mittlerweile die Hausärzte bezüglich Q-Fieber sensibilisiert sind. Patienten werden deutlich häufiger auf Q-Fieber untersucht und damit werden auch mehr Fälle nachgewiesen, die früher vielleicht als “Sommergrippe” bezeichnet worden wären. Allgemeiner Pressekontakt: Landratsamt Göppingen, Lorcher Straße 6, 73033 Göppingen; Julia Schmalenberger, Telefon: +49 (0) 7161 202-414, Fax: +49 (0) 7161 202-837, E-Mail: j.schmalenberger@landkreis-goeppingen.de

Die Hälfte der Q-Fieber-Erkrankungen verläuft symptomfrei oder mit milden grippeähnlichen Symptomen. Schwerere Infektionen beginnen meist mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und ausgeprägten Stirnkopfschmerzen. Im weiteren Verlauf kann es zu Lungenentzündungen kommen, sehr selten können auch weitere Organe betroffen sein, wie z.B. Leber oder Herz. Die Erkrankung lässt sich gut durch Antibiotika behandeln. Insbesondere Schwangere, Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit Herzklappenerkrankungen sollten sich bei Verdacht auf eine Q-Fieber-lnfektion in ärztliche Behandlung begeben.

Die Krankheit ist nicht von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion übertragbar. Nur in ganz seltenen Fällen sind z. B. über Bluttransfusionen oder Knochenmark-transplantationen Mensch-zu-Mensch-Übertragungen beschrieben. Nach einer durchgemachten Erkrankung besteht ein lang andauernder Schutz durch das Immunsystem.

Es gibt kaum Möglichkeiten, sich vor einer Ansteckung zu schützen, da der erregerhaltige Staub mit dem Wind kilometerweit transportiert werden kann. Allerdings sollte man vorsichtshalber engen Kontakt zu Schafen meiden.

PM

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