Land will hitzeanfällige Autobahnabschnitte in den kommenden fünf bis zehn Jahren sanieren Tempolimit an heißen Tagen wird im Herbst auf Expertenebene beraten

Aufgrund der in diesem Sommer aufgetretenen einzelnen Hitzeschäden auf den Bundesautobahnen strebt Baden-Württemberg die Sanierung der besonders anfälligen Betonfahrbahnen in den kommenden fünf bis zehn Jahren an. „Wir werden nach einer umfassenden Zustands- und Schadenserhebung ein Erhaltungsprogramm für alle betroffenen Fahrbahnabschnitte aufstellen. Aus heutiger Sicht geht es um eine Fahrbahnerneuerung auf einer Gesamtlänge von rund 270 Kilometern“, teilte ein Sprecher des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur am Donnerstag (13. August) in Stuttgart mit. Darauf haben sich die Vertreter der Straßenbauverwaltung in den vier Regierungspräsidien mit dem MVI verständigt.

Bei der bis dahin auf den betroffenen Streckenabschnitten zeitweise notwendigen Geschwindigkeitsbeschränkung an mehreren aufeinanderfolgenden besonders heißen Tagen strebt das Land eine einheitliche Praxis an. Den Vorschlag einer möglichen nächtlichen Aufhebung der Geschwindigkeitsbeschränkung wird Baden-Württemberg im Herbst in die zuständige Expertenrunde von Bund und Ländern einbringen. „Unser Ziel ist es, Tempolimits in allen Bundesländern weiterhin einheitlich einzusetzen“, erläuterte der Ministeriumssprecher.

In das Sanierungsprogramm müssen auch die notwendigen Bauwerksinstandsetzungen sowie weitere geplante Erhaltungs- sowie Um- und Ausbaumaßnahmen einbezogen werden. Da der Bund die Erhaltungsmittel im Straßenbau in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen will, ist die Finanzierung aus heutiger Sicht gesichert.

Bis alle betroffenen Streckenabschnitte erneuert sind, soll aus Sicht des Landes die derzeit an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen mit Temperaturen von mehr als 30 Grad verfügte Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 Stundenkilometern nicht noch über Jahre hinaus gelten. Deshalb wird in den kommenden Monaten ein Aktionsplan mit kurz- und langfristigen Maßnahmen erarbeitet.

 

  • Austausch der Asphaltflickstellen in den Betonfahrbahndecken durch Betonplatten. Dieser Austausch läuft schon und führt zu einer Entlastung der benachbarten Betonplatten und somit zur Verringerung der Schadenswahrscheinlichkeit.
  • Schneiden von ca. 50 cm breiten Entlastungsstreifen quer über die gesamte Betonfahrbahnbreite und Auffüllen mit Asphalt. Diese Streifen bilden dann Dehnungsfugen für die Betonplatten. Dies ist allerdings keine dauerhafte Lösung, da für die angrenzenden Betonplatten ein höherer Erhaltungsaufwand erforderlich werden kann.
  • Bei den Kontrollfahrten der Betriebsdienste auf den Autobahnen wird hierauf verstärkt das Augenmerk gerichtet.

PM

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