Weltraum, Wald und Weinreben: Deutsche Bahn macht Bahnhöfe mit bunter Graffiti-Kunst attraktiver

Streetart setzt einzigartige Akzente an rund 20 Stuttgarter Bahnhöfen • Graffiti sorgt für attraktivere Bahnhöfe und schützt vor Vandalismus • 2022 folgen weitere

Tierisch, knallig, farbenfroh: So präsentieren sich rund 20 Bahnhöfe im Stuttgarter Raum. Künster:innen und Streetart-Kollektive aus der Region haben im Auftrag der Deutschen Bahn (DB) Unterführungen, Bahnhofshallen und Stromhäuser mit bunten Graffitimotiven verschönert. Mit dem Projekt „Bahnhof Wandkunst“ will die DB Stuttgarts Bahnhöfe aufwerten.

Nikolaus Hebding, Bahnhofsmanager Stuttgart, DB Station&Service: „Kleine Maßnahmen haben große Wirkungen. In bunten, gut beleuchteten Unterführungen und Bahnhofshallen fühlen sich Reisende und Bahnhofsbesucher:innen deutlich wohler. Mit attraktiven Bahnhöfen wollen wir die Menschen von der Schiene überzeugen. Damit setzen wir einen wichtigen Baustein für die Verkehrswende in der Stuttgarter Region.“

Jeder der Bahnhöfe hat jetzt seine eigene Handschrift. Insgesamt waren vier Künstlergruppen im Einsatz. Die Kunstkonzepte setzen sich mit den räumlichen und lokalen Gegebenheiten des jeweiligen Bahnhofs auseinander und setzen dadurch individuelle regionale Akzente: Neben heimischen Tieren wie Schwänen, Dachsen und Krähen (Sommerrain) sind auch Weinreben (Fellbach), abstrakte Bildelemente (Asperg), Zugmotive (S-Vaihingen) und Weltraumszenen (Echterdingen) zu sehen.

Die Kunstwerke bieten zudem einen gewissen Schutz vor Vandalismus, denn erfahrungsgemäß respektieren Sprayer:innen die Arbeit der Künstler:innen und beschmieren sie nicht. Damit sorgt die DB für attraktivere

Bahnhöfe und macht sie zu Orten, an denen sich Reisende und Besucher:innen gerne aufhalten und wohlfühlen. Daher plant die Deutsche Bahn Graffitikunst auch an weiteren Bahnhöfen in der Region: Bahnhofsmanager Nikolaus Hebding will das Projekt „Bahnhof Wandkunst“ auch 2022 fortführen.

Je nach Bahnhof sind die Flächen unterschiedlich groß: Das kleinste Kunstwerk, ein Streugutbehälter, hat eine Fläche von rund sieben Quadratmetern, das größte Gemälde mit rund 500 m² können Fahrgäste in der Unterführung sowie den Treppenaufgängen am Bahnhof Esslingen-Mettingen betrachten. Insgesamt ist bislang eine Fläche von mehr als 7000 m² bemalt worden – fast so groß wie ein Fußballfeld. Die Künstlerinnen und Künstler stammen überwiegend aus Stuttgart. Die DB hat einen hohen fünfstelligen Betrag investiert.

Eine Auswahl der Graffiti-Kunstprojekte:

  • Bahnhof Asperg: Am Bahnhof Asperg haben viele Besucher:innen ein Summen im Ohr: Dort hat die DB gemeinsam mit der gemeinnützigen Initiative „sinnvoll handeln“ eine Wildbienen-Arche eröffnet. Auch künstlerisch hat der Bahnhof einiges zu bieten: Auf einer Fläche von rund 300 m² hat Christoph „Jeroo“ Ganter den Bahnhof mit abstrakter Wandkunst verziert.
  • Bahnhof Echterdingen: Wie im Weltall erstrecken sich die schwarzen Löcher über der Decke des Bahnsteigs am Echterdinger Bahnhof. Kunstvoll, geschwungene Elemente schlängeln sich auch an den Wänden des Treppenaufganges. „Jeroo“ hat den Bahnhof in eine Weltraum-Atmosphäre getaucht.
  • Bahnhof Endersbach: Graffiti-Künstler Frederik Merkt hat für die Remstal Gartenschau 2019 mit einem in grün gehaltenen Gemälde die Unterführung und den Treppenaufgang des Bahnhofs verziert.
  • Bahnhof Nürnberger Straße: Ein verspieltes Graffiti-Kunstwerk mit Raupen und Gesichtern erinnert an einen Comic und den klassischen Graffiti-Stil. Die für Graffitis bekannten Schriftzüge ergänzen das Werk des Künstlers Helmut Langer.
  • Zukunftsbahnhof Renningen: Am Zukunftsbahnhof Renningen testet die DB innovative Angebote, die u. a. die Zeit am Bahnhof angenehmer machen. Frederik Merkt hat auch diesen Bahnhof mit einem frischen Farbkonzept aufgewertet. Begrüßungen in verschiedenen Sprachen heißen Besucher:innen des Zukunftsbahnhofs willkommen. Das Wandgemälde wird bei jährlichen Ausbesserungsarbeiten sukzessive weiterentwickelt.
  • Bahnhof Sommerrain: Christoph „Jeroo“ Ganter hat am Bahnhof Sommerrain „The four seasons“ gesprayt. Das Kunstwerk ziert eine lange Mauer inklusive Treppenaufgang Richtung Backnang und Schorndorf und zeigt Blumenranken, Tiere, Äste, Blätter, Pilze und noch viele andere Elemente der Natur.
  • Bahnhof Stuttgart Nordbahnhof: Auch hier hat Künstler „Jeroo“ seine Vorliebe für Tier- und Pflanzenwelten in Szene gesetzt. Das Kunstwerk „Golden Future“ zeigt auf dem Technikhäusschen, Streugutbehälter und Treppenaufgang u. a. Szenen aus einem Wald.
  • Bahnhof Stuttgart-Vaihingen: Der kürzlich zum Regional- und Fernbahnhof ausgebaute Bahnhof besticht neben dem ersten DB-eigenen Mobility Hub auch mit Bahnhofskunst: „Jeroo“ hat den Anbau an Gleis 1 mit Bahn-Motiven künstlerisch aufgewertet.
  • Bahnhof Untertürkheim: Das Design Studio „Studio Vierkant“ aus Stuttgart hat im Bahnhof Untertürkheim den Treppenaufgang zu Gleis 6 mit knalligen Farben und quirligen Elementen besprayt.

Graffiti-Kunst in ganz Baden-Württemberg zu sehen

Nicht nur in Stuttgart, in ganz Baden-Württemberg ist der Bahnhofskunst keine Grenzen gesetzt. Im Mannheimer Hauptbahnhof entstand beispielsweise in Kooperation mit dem überregional bekannten Kunstprojekt „StadtWandKunst“ ein 26 Meter langes Wandgemälde, das einen Fisch zwischen Baumstämmen zeigt. Am Bahnhof Schwäbisch-Hall Hessental hat der Urban-Contemporary-Artist Philip Wallisfurth eine Unterführung in einen Farbtunnel verwandelt. Am Bahnhof Karlsruhe Mühlburg steht auf einer 50 m breiten Wand u. a ein Hirsch vor der Industriekulisse des Rheinhafens. Dort waren sieben Graffiti-Künstler um Aaron Zeitz am Werk.

 

PM Deutsche Bahn AG

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