Nichts passt besser in diesen Juni 2021 als der Text von Paul Gerhardt (1607-1676): „Geh aus mein Herz und suche Freud, in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottesgaben.…“. Viele kennen den Text vertont, und so ist er traditionell in Göppingen auch als Maientaglied bekannt.
Zwar wurde auch in diesem Jahr der Maientag in Göppingen sehr eingeschränkt und vorwiegend im digitalen Bereich gefeiert. Und doch breitet sich so langsam Vorfreude auf den Sommer 2021 aus. Wenn auch mit Einschränkungen, so dürfen wir uns über viele Lockerungen freuen, einhergehend mit niedrigen Inzidenzzahlen. Die Vorfreude auf den Sommer mit Urlaubszeit und Ferien steigt und gibt Hoffnung auf ein unbeschwertes Freizeitverhalten. Die Menschen freuen sich über den Sommer, genießen die Sonne und können sich wieder mit Freunden und Bekannten treffen. Es scheint so, als würde sich langsam etwas Normalität im Freizeitverhalten einstellen.
Freude und sich freuen sind wichtige Bausteine für ein heiles Seelenleben und die Zufriedenheit. Eine Lebensweisheit sagt: „Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln.“ Lachen und Lächeln sind Ausdruck von Freude und bringen das Leben in Schwingung. Sie rufen ein Kribbeln im Körper hervor und das Gefühl positiver Erwartung verleiht dem Alltag Glanz.
Kindern ist Freude buchstäblich ins Gesicht geschrieben, meist bringen sie ihre Gefühle mit dem ganzen Körper zum Ausdruck. Lachen, Tanzen, Springen und Singen sind ungekünstelte Boten der kindlichen Freude.
Im Internet wird bei Eingabe des Wortes „Freude“ unter anderem von einem Gemütszustand oder primärer Emotion, die als innere Reaktion auf eine angenehme Situation, eine Person oder Erinnerung entsteht, gesprochen.
Auch das Christentum kennt das Gefühl der Freude, belegt in über hundert Bibelstellen. Beispielsweise in 1 Thess 5,16: „Freut euch zu jeder Zeit.“ Nach dem christlichen Selbstverständnis ist Gott ein liebender und sich freuender Gott. Ganz deutlich wird dies in den Gleichnissen: Jesus selbst spricht darin oft von einer überaus großen Freude: So zum Beispiel freut sich der Vater über den verloren geglaubten Sohn und kann ihn wieder glücklich und freudig in seine Arme schließen, (LK 15, 11-32) und der Hirte freut sich über sein verloren geglaubtes Schaf (Lk 15, 4-7).
Daher sei mit Freude gesungen: Geh aus mein Herz und suche Freud, in dieser lieben Sommerzeit.“
PM Sabine Waldinger-Röhrle