Hurra, Hurra, die Feuerwehr ist da! – Die Gesamtfeuerwehr Uhingen übte den Ernstfall

In Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst e.V. haben die Brandbekämpfer etliche Menschen gerettet, evakuiert und versorgt, sowie viele Feuer gelöscht. Jedoch kam niemand dabei zu Schaden und es entstand auch kein Schaden. Denn: Es war glücklicherweise eine  Übung. Allerdings eine sehr große, realistische und praxisrelevante Übung.

Die diesjährige Übung an der Grundschule am Lindach in Uhingen Holzhausen stand unter dem Motto „Hurra, Hurra die Schule brennt!“. Sie erforderte wegen ihres hohen logistischen Aufwandes ein eng verzahntes Zusammenspiel aller Einsatzgruppen. Schließlich waren über 50 Einsatzkräfte und zehn Großfahrzeuge vor Ort: Eine Schnelleinsatzgruppe (SEG) der Malteser, fünf Wagen aus der Hauptwache Uhingen, sowie jeweils eines aus den Abteilungen Baiereck, Diegelberg, Holzhausen und Sparwiesen. Die Besatzungen der Feuerwehrautos instruiert durch die Einsatzleitung sorgten für einen generalstabsmäßigen Ablauf. Genauso also wie ein Einsatz ablaufen würde, wenn eine Grundschule in Uhingen tatsächlich brennen würde. Dem entsprechend lehnte sich das Szenario an typischen Gegebenheiten bei solchen Großgefahrenlagen an und sollte in etwa wie beschrieben ablaufen.

Unser Szenario:
Eine Störung an der Heizungsanlage sorgt für einen Brand im Keller der Grundschule. Ein anwesender
Heizungsbauer (verkörpert vom leblosen RettungsDummy) wird vermisst. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs
des Feuers sind insgesamt vier Lehrkräfte (1x Dummy, 3 Lehrkräfte) und 30 Schüler/innen von der
ersten bis zur vierten Klasse im Gebäude.

Die Rektorin und eine Kollegin (ebenfalls ein Dummy) befinden sich zu dieser Zeit im Rektorat. Die
beiden anderen Lehrkräfte sind bei Ihren Klassen, die sich aus jeweils 15 Kindern zusammensetzen.
Durch die Lüftungsanlage strömt Rauch direkt ins Lehrerzimmer des 1. OG. Somit ist ein normaler
Rückzug für beide Klassen unmöglich.

Eine Person im Lehrzimmer wird durch eine Rauchgasinhalation ohnmächtig, die Rektorin macht sich
durch schreien aus dem Fenster bemerkbar. Beide Lehrkräfte und Schüler sollten durch die DLK gerettet
werden. Die erste Klasse befindet sich in diesem Moment im Klassenzimmer direkt neben dem
Lehrerzimmer (1.OG).

Glücklicherweise können die Kinder im 1. OG durch den Notausgang ins Freie gelangen. Die vierte
Klasse verweilt zu diesem Zeitpunkt in ihrem Klassenzimmer neben dem Haupteingang. Wegen der
starken Rauchentwicklung kann die Klasse im EG das Gebäude nicht durch den Haupteingang
verlassen. Deshalb müssen die Kinder und die Lehrerin über die Fenster evakuiert werden. Unterdessen
soll nach dem Handwerker im Untergeschoss gesucht und etwaige Feuer vor Ort bekämpft werden.

Um diese Aufgabe zu stemmen, stellte der Kommandant einen Einsatzplan auf, nachdem die unmittelbare
Rettung in Angriff genommen werden konnte.

Im Einzelnen erfüllten die Einsatzgruppen folgende Aufgaben:

Kommandowagen (Kdow) des Einsatzleiters

Im wichtigen Einsatzleitwagen (ELW) liefen alle Fäden (und Funkverbindungen) zusammen. Dessen Besatzung unterstützte den Einsatzleiter und behielt auf der Lageskizze die aktuellen Vorgänge im
Blick. Das galt auch für die Überwachung der aktiven Einsatzkräfte unter Atemschutz. Schließlich darf ihnen beim Retten nicht die Luft ausgehen.

Die Drehleiter Korb (DLK) erfüllte ihre vorrangigste Aufgabe: Menschenrettung. So rettete sie zehn Schüler inklusive Lehrerin und Rektorin aus dem Klassenzimmer.

Das Löschgruppenfahrzeug 10 (LF 10) stand zur Menschenrettung im OG der Schule bereit. Zur Brandbekämpfung unter Atemschutz waren zwei Kräfte im Keller sowie zwei weitere im Außenbereich tätig. Das LF 10 wurde dazu von der Abteilung Sparwiesen mit Wasser versorgt.


Feuerwehrleute aus dem Mittleren Löschfahrzeug (MLF) evakuierten die vermeintlich verletzten Schüler aus den Klassenzimmern im EG. Ein weiterer Trupp setzte dazu tragbare Leitern für die Personen ein, die
über die Ostseite zu retten waren.


Aus diesem Löschgruppenfahrzeug 10 (LF 10) wurden Einsatzkräfte unter Atemschutz für den Heizraum abgestellt und weitere Leute unterstützten gleichzeitig die Evakuierung im EG. Das Fahrzeug selbst
speiste über einen Hydranten die Drehleiter.


Die Besatzung des Tragkraftspritzenfahrzeugs (TSFW) verlegte Schläuche auf einer Länge von 250 Metern vom Hydranten bis zur Grundschule. Eine dort abgestellte Pumpe als auch das TSFW (mit seiner eingebauten Pumpe) sorgten für den nötigen Wasserdruck, der sich durch den Widerstand der Schläuche und den Höhenunterschied prinzipbedingt verringert. Zwei Einsatzkräfte halfen zudem bei der Brandbekämpfung.

Im Mannschaftstransportwagen (MTW) halfen sechs weitere Einsatzkräfte überall dort aus, wo es nötig war. So standen sie auch zurUnterstützung der Gruppe aus Baiereck bereit.

Die SEG der Malteser nahm den Feuerwehrleuten die evakuierten Personen ab und transportierte sie zu einem dafür eingerichteten Behandlungsplatz. Je nach Verletzung die Schüler bekamen vorher Schilder mit entsprechenden Regieanweisungen versorgten die Rettungssanitäter die Schüler genauso, wie bei einem tatsächlichen Einsatz.

Die Übung dauerte insgesamt rund zwei Stunden in denen die Einsatzkräfte rund 700 Meter Schlauch verlegt und einige Tausend Liter Wasser verspritzt haben. Und im Anschluss daran trafen sich Einsatzkräfte der Feuerwehr und von den Maltesern zusammen mit den schauspielenden Schülerinnen/Schülern und Lehrkräften im Feuerwehrhaus in Holzhausen zu einer Manöverkritik und einem launigen Umtrunk. Dort wurden zudem die virtuellen Verletzungen präsentiert und Anekdoten über die Übung zum Besten gegeben. Die Altersabteilung aus Holzhausen kümmerte sich um die abgekämpften Mitstreiterinnen und Mitstreiter derweil mit Speis und Trank.
Rektorin Gudrun Wetzel und Feuerwehrkommandant Steffen Kwiatkowski zeigten sich abschließend hocherfreut über den reibungslosen Ablauf, die gute Zusammenarbeit und die tolle Stimmung unter den Teilnehmenden.

Auf diesem Wege also ein „Hurra“ an alle beteiligten Rettungskräfte!

Einsatzleiter: Steffen Kwiatkowski

Planung: Marco Kielkopf
OrgaTeam: Bernd Greiner, Tim Haug, Stefan Klotz, Marco Lang, Michael Poloczek, Marc Sauser,
Markus Wölfel, Dennis Zimmer

Vorbereitung und Durchführung: Marco Lang und Michael Poloczek

Fotos: Sven Wiltschek

PM Feuerwehr Uhingen

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