Schwäbisch Gmünd: Böse betrogen

„Love Scamming“ oder „Romance Scamming“ lautet der Fachbegriff für eine Betrugsmasche, die besonders perfide und für die jeweiligen Opfer mit hohem emotionalen Stress verbunden ist.

In Online-Partnerbörsen oder auch sozialen Netzwerken sind die „Scammer“ auf der Suche nach potentiellen Opfern. Ist erst einmal ein Kontakt hergestellt, werden diese mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft – dies allerdings einzig mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu locken. Auch eine 38-Jährige aus dem Schwäbisch Gmünder Raum lernte über eine Internetplattform einen angeblichen US-Soldaten kennen, der angab im Irak stationiert zu sein. Nachdem einige Nachrichten, Fotos und Informationen zum Privatleben hin- und hergeschickt waren gab der virtuelle Partner vor, in Geldnot geraten zu sein. Die 38-Jährige, die an eine Beziehung mit dem Mann glaubte, überwies ihm hilfsbereit den geforderten Betrag. Auch als sie bei nochmaligen Bitten um Geld Zweifel hegte, gelang es dem Unbekannten sie zu weiteren Geldanweisungen zu veranlassen, ehe sie letztendlich Anzeige erstattete.

„Scamm-Männer“ geben sich meist als gutsituierte Akademiker oder im Ausland stationierte US-Soldaten aus. Auf den Fotos, die sie an ihre Opfer schicken, bekommen diese attraktive Männer zu sehen; die Fotografien sind in der Regel jedoch gestohlen.

 

So erkennen Sie „Romance Scammer“:

–           An der Kontaktaufnahme: Eine knappe Mail in englischer Sprache mit der Einladung zum Chat dient als Lockmittel.

–           An der Sprache: Die Betrüger kommunizieren meist in gutem Englisch.

–          An den Bildern: Scamm-Frauen locken ihre Opfer bevorzugt mit schönen Fotos, auf denen sie leicht bekleidet zu sehen sind; Scamm-Männer verwenden häufig Fotos von uniformierten Männern

–        Am Inhalt der Mails: Scammer überhäufen ihre Opfer schon nach dem ersten Kontakt mit ellenlangen Briefen voller schwülstiger Liebesschwüre. Oft wollen Scammer alles über ihre Opfer wissen. Die Scammer bezeichnen ihren neuen Partner schon bald als „Ehefrau“ oder „Ehemann“ und schmieden Heiratspläne

–        An Bitten um Geld / Visum / Päckchen oder Briefversand / gemeinsames Konto

Die Polizei rät:

Geben Sie den Namen Ihres / Ihrer Internetbekanntschaft mit dem Zusatz „Scammer“

beispielsweise bei Google ein. Die Suchmaschine kann in vielen Fällen den Verdacht bestätigen. Falls Sie ein Bild geschickt bekommen haben, können Sie mithilfe der umgekehrten Bildersuche zusätzliche Informationen erhalten.

Nutzen Sie für Online-Kontaktbörsen oder für den digitalen Schriftverkehr mit Unbekannten eine alternative Mail-Adresse.

Gehen Sie nicht auf Forderungen ein. Überweisen Sie auf keinen Fall Geld. Lösen Sie auch keine Schecks ein oder leiten Briefe oder Päckchen weiter – bewahren Sie solche auch nicht auf.

Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf einem Speichermedium.

Wenn Sie es selbst nicht können, lassen Sie sich von einem computererfahrenen Bekannten den sogenannten Email-Header auslesen. Daran erkenne Sie, woher die Mail geschickt wurde.

Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei wenn Sie Opfer eines Scammers geworden sind.

 

PM Polizeipräsidium Aalen

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