Region – Reiz mit (neuem) Risiko / Die Polizei mahnt Biker zur Vernunft und einem besonnenen Start in die Motorradsaison

Steigende Temperaturen locken jetzt wieder Motorradfahrer auf die Straßen. Aber die diesjährige Saison hat auch ihre Schattenseiten – einmal mehr.

Zu Saisonbeginn, wenn die Motorradfahrer noch ungeübt sind und auch die Autofahrer sich wieder an die oft schnellen und leistungsstarken Zweiräder mit ihren schmalen Silhouetten gewöhnen müssen, besteht ein erhöhtes Unfallrisiko.

Zudem sind die Straßen aufgrund der aktuellen Lage derzeit weniger frequentiert, was zum schnelleren Fahren verleiten könnte. In den letzten Tagen ereigneten sich im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm mehrere Unfälle mit Motorrädern, die teilweise schwere Verletzungen nach sich zogen. So ereignete sich am Dienstag, gegen 14.45 Uhr, ein folgenschwerer Unfall in Eislingen. Dort war ein 47-jähriger mit seinem Leichtkraftrad auf der Osttangente unterwegs. Als eine Autofahrerin mit ihrem Mercedes an der Kreuzung zur Filsstraße nach links abbiegen wollte, übersah sie den Motorradfahrer. Auf der Kreuzung stießen die Fahrzeuge zusammen. Der Biker wurde über das Auto auf den Gehweg geschleudert.

Der Rettungsdienst brachte ihn mit seinen schweren Verletzungen in eine Klinik.

Die Polizei ermittelte die Ursache und beziffert den Sachschaden auf etwa 12.000 Euro. Der Mercedes musste abgeschleppt werden. Kurz vor 16 Uhr wollte in Geislingen eine Autofahrerin von der Schalkstetter Straße nach links auf ein Gelände abbiegen. Hinter ihr stoppte ein Fahrzeug. Ein 20-Jähriger erkannte die Gefahr zu spät. Der Biker bremste offensichtlich zu stark. Er verlor die Kontrolle über sein Zweirad und fuhr in den Graben. Der Mann kam mit leichten Verletzungen in eine Klinik. Seine Sozia blieb unverletzt.

Zurzeit ist das Motorradfahren in Baden-Württemberg grundsätzlich erlaubt.

Gleichwohl appelliert die Polizei an alle Biker: „Jede Ausfahrt birgt ein gewisses Risiko für Unfälle. Kommt es zu einem Unfall, bindet dieser oft medizinisches Personal und auch Krankenhauskapazitäten, die in Corona-Zeiten dringend anderweitig benötigt werden. Bitte bleiben Sie deshalb zu Hause“, so die Polizei. Mit einem Blick auf die momentane Akut-Phase appelliert sie an die Vernunft der Biker, nur zwingend notwendige Fahrten mit dem Zweirad zu unternehmen.

Die Unfallbilanz zeigt: Im Jahr 2019 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm elf Menschen bei Unfällen mit Motorrädern getötet. Sechs der tödlichen Verkehrsunfälle wurden von den Motorradfahrern selbst verursacht. Hauptursache waren Fehler beim Überholen. Im Jahr 2019 waren mehr als jeder vierte Verkehrstote (27 %) ein Motorradfahrer. Zusätzlich zu den typischen Gefahren zum Saisonstart gelten während der Corona-Krise auch für Biker viele Einschränkungen. So ist beispielsweise bei einem Stopp nun darauf zu achten, dass die Anzahl von und die Abstände zwischen Personen eingehalten werden. Die Polizei wird über die Osterfeiertage kontrollieren, auch an den beliebten Biker-Treffpunkten und -Strecken. Verstöße werden durch die Beamtinnen und Beamte konsequent geahndet.

 

PM Polizeipräsidium Ulm

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