Am Freitag erneut Warnstreiks bei baden-württembergischen Banken

ver.di ruft Bankbeschäftigte am Freitag, 17. Mai, in Baden-Württemberg erneut zu Warnstreiks auf, um die Arbeitgeber dazu zu bewegen, in der vierten Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes und verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Bereits am 8. April waren im Raum Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim 750 Bankbeschäftigte im Streik. Außerdem haben über 800 Beschäftigte der Bausparkassen Schwäbisch Hall und Wüstenrot bereits insgesamt drei Tage die Arbeit niedergelegt.

„Nach bereits zwei Jahren mit Reallohnverlust bringt dieses Angebot deutlich unterhalb der aktuellen Teuerungsrate weitere drei Jahre Reallohnverlust für die Beschäftigten“, so ver.di-Landesfachbereichsleiter Frank Hawel: „Das ist respektlos! Deshalb werden die Bankbeschäftigten erneut die Arbeit niederlegen.“

Das in der dritten Runde unterbreitete Gehaltsangebot der Arbeitgeber, das über die Laufzeit weniger als ein Prozent pro Jahr umfasst, weist ver.di entschieden zurück. Das bisherige Angebot besteht aus einer Erhöhung der Gehälter in drei Schritten: Nach sechs Nullmonaten in 2019, soll eine Erhöhung um 1,4 Prozent ab dem 1. August 2019 sowie jeweils ein Prozent ab dem 1. August 2020 und 1. August 2021 bei einer Laufzeit von 36 Monaten erfolgen.

„Eine angemessene Erhöhung der Gehälter und ein Ausgleich für die immer mehr zunehmenden Belastungen durch die geforderten Gesundheits- und Entlastungstage sind nicht nur verdient, sondern dringend geboten und notwendig“, so Hawel.

ver.di ruft die Beschäftigten vor der vierten Verhandlungsrunde des privaten und öffentlichen Bankgewerbes am 20. Mai in Wiesbaden wiederholt auch bundesweit zu Warnstreiks auf.

Am Freitag ist mit Verzögerungen im Arbeitsablauf bis hin zu Filialschließungen zu rechnen.

ver.di fordert in der Tarifrunde für die rund 200.000 Beschäftigten bei privaten und öffentlichen Banken sechs Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für Beschäftigte mit einer übertariflichen Bezahlung will ver.di eine entsprechende Dynamisierung der Gehälter durchsetzen. Für Auszubildende fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Vergütung um 100 Euro. Des Weiteren will ver.di in der Tarifrunde neben einer deutlichen Gehaltserhöhung vor allem über Arbeitsbelastung und Weiterbildung verhandeln. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt bei den Banken sehr rasch und tiefgreifend, darum fordert ver.di einen verbindlichen Anspruch der Beschäftigten auf Weiterbildung. Durch Rationalisierungen und ständige Umstrukturierung ist die Arbeitsbelastung immer mehr angestiegen. Aus diesem Grund fordert ver.di für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Um den unterschiedlichen Bedarfen der Beschäftigten gerecht zu werden, sollen die Bankbeschäftigten zwischen Gehaltssteigerung oder Freizeit wählen können.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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