2018: Sehr gutes Jahr für den Arbeitsmarkt in all seinen Facetten

  • Beschäftigung auf Allzeithoch
  • Arbeitslosigkeit auf Rekordtief
  • Nachfrage nach Arbeitskräften ungebrochen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen, der die Landkreise Esslingen und Göppingen umfasst, zeigt sich der Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr in all seinen Facetten in ausgesprochen guter Verfassung und bot Arbeitsuchenden sehr gute Chancen.

Die Zahl der Beschäftigten hat einen neuen Höchststand erreicht. Die Arbeitslosigkeit lag auf Rekordtief und das ganze Jahr unter den Vorjahreswerten. Sie ist in beiden Rechtskreisen und in beiden Landkreisen gesunken. Alle Personengruppen haben von dem Abbau profitiert. Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften war das ganze Jahr über sehr hoch.

 

Rückblick auf 2018

Beschäftigungsaufbau setzt sich fort

(Die Daten zur Beschäftigungssituation basieren auf Juni 2018)

Zum 30. Juni 2018 waren 308 561 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 2,2 Prozent mehr als zum Vorjahresstichtag. Der Anstieg war mit plus 2,2 Prozent bei Männern etwas höher als bei Frauen mit plus 2,1 Prozent. Überdurchschnittlich hoch war mit plus 7,0 Prozent der Anstieg der Beschäftigung bei 55-Jährigen und Älteren. Bei Ausländern war der Beschäftigungsaufbau mit 5,9 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich.

Mit einer Zunahme der Beschäftigung um 2,2 Prozent lag der Agenturbezirk Göppingen etwas unter der von Baden-Württemberg, die bei plus 2,3 Prozent lag.

Ein Beschäftigungsaufbau hat in nahezu allen Branchen stattgefunden: Im Verarbeitenden Gewerbe, bei Verkehr und Logistik, im Baubereich, bei Pflege, Gesundheit und Soziales, im Handel und im Gastgewerbe sowie bei Immobilien und freiberuflichen wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Dienstleistungen.

Wie sah die Nachfrage nach Arbeitskräften aus?

Im Jahresverlauf 2018 wurden insgesamt 37 344 Arbeitsstellen dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der beiden Jobcenter zur Besetzung neu gemeldet. Das waren 624 (minus 1,6 Prozent) weniger als im Vorjahr. Auf Landesebene lag das Minus bei 0,6 Prozent.

Der Bestand an gemeldeten Stellen lag im Jahresdurchschnitt bei

11 810, das sind 9,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitskräftenachfrage liegt damit weiter auf einem sehr hohen Niveau.

Besonders gesucht waren Fachleute im Verarbeitenden Gewerbe, im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Baugewerbe, im Bereich Verkehr und im Lager und bei wirtschaftlichen Dienstleistungen.

Bei knapp 77 Prozent der Stellen werden Fachkräfte, Spezialisten und Experten gesucht. Die anderen 23 Prozent sind Stellen für An- und Ungelernte.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2018 mit 3,2 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent) im Durchschnitt von Baden-Württemberg. Mit 14 214 Frauen und Männern, die im Jahresdurchschnitt arbeitslos gemeldet waren, waren es 1 128 Menschen weniger als im Jahr 2017. Das war ein Rückgang um 7,4 Prozent. Auf Landesebene ging die Arbeitslosigkeit um 8,3 Prozent zurück.

Die Arbeitslosigkeit bei unter 25-Jährigen sank mit minus 8,2 Prozent stärker als die Arbeitslosigkeit insgesamt.

Bei Menschen über 50 Jahren ist die Arbeitslosigkeit um 3,4 Prozent gesunken.

Bei den Menschen über 55 Jahre beträgt der Rückgang 1,5 Prozent.

Die Zahl der Ausländer ist um 6,2 Prozent gesunken.

Besonders erfreulich ist, dass die Langzeitarbeitslosigkeit um 8,4 Prozent überdurchschnittlich stark zurückgegangen ist. Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die seit einem Jahr und länger auf der Suche nach einem Arbeitsplatz sind.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen ging um 2,1 Prozent zurück.

Entwicklung in den beiden Landkreisen

Im Agenturbezirk Göppingen sind die Arbeitslosenzahlen in beiden Landkreisen gesunken.

Im Landkreis Esslingen sank die Zahl der arbeitslosen Menschen um 7,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,1 Prozent.

Im Landkreis Göppingen sank die Arbeitslosigkeit um 8,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,4 Prozent.

Die Spanne bei der Veränderung der Zahl der Arbeitslosen bei den Geschäftsstellen reichte von minus 5,2 Prozent bei der Geschäftsstelle Kirchheim bis minus 9,0 Prozent bei der Geschäftsstelle Leinfelden-Echterdingen. Entsprechend unterschiedlich fielen die Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Göppingen aus. Die niedrigste Arbeitslosenquote verbuchte die Geschäftsstelle in Leinfelden-Echterdingen mit 2,6 Prozent, die höchste hatten mit 3,5 Prozent die Geschäftsstellen in Esslingen und in Geislingen.

Rückgang in der Arbeitslosenversicherung und in der Grundsicherung

Bei den Personen, die von der Agentur für Arbeit Göppingen betreut werden und der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) angehören, ist die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 533 (minus 8,0 Prozent) auf 6 165 Personen gesunken.

Bei den Menschen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II), die von den Jobcentern Landkreis Esslingen und Landkreis Göppingen betreut wurden, ist die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 594 Personen (minus 6,9 Prozent) gesunken. Ihre Zahl lag im Jahresdurchschnitt bei 8 050. Rund 57 Prozent aller Arbeitslosen waren in der Grundsicherung.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl arbeitsloser Menschen auch Personen umfasst, die für den Arbeitsmarkt qualifiziert werden oder in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit sind, belief sich 2018 durchschnittlich auf 16 190 Personen. Das waren 1 122 weniger als im Vorjahr (minus 6,5 Prozent).

Viel Bewegung am Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr bewegt sich auf dem Arbeitsmarkt viel.

Seit Jahresbeginn gab es 50 987 Zugänge von Arbeitslosen; gegenüber dem Vorjahreszeitraum war das ein Rückgang um 2 871 Meldungen (minus 5,3 Prozent).

Dem gegenüber standen 51 514 Abmeldungen von Arbeitslosen. Das war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang um 3 534 Abmeldungen (minus 6,4 Prozent).

Arbeitsagentur investierte rund 55 Mio. Euro in die Integration von Menschen in Arbeit und Ausbildung

Bei einer Marktsituation, die durch strukturelle Arbeitslosigkeit (Mismatch) gekennzeichnet ist – Arbeitskräfte und Arbeitsstellen passen nicht optimal zusammen – müssen Vermittlungsansätze auf die einzelnen Personen abgestimmt werden. Die Agentur für Arbeit hat dafür einen Koffer an Instrumenten, die sie gezielt einsetzt, um Menschen wieder in Arbeit zu bringen. Dabei spielt die Qualifizierung eine tragende Rolle. Wer keinen beruflichen Abschluss hat, trägt ein deutlich größeres Risiko, arbeitslos zu werden und dies zu bleiben: Über die Hälfte der Arbeitslosen hat keine abgeschlossene Berufsausbildung. Weiterbildungen mit Berufsabschluss erhöhen die Arbeitsmarktchancen für diese Personen deutlich.

Mit rund 55 Mio. Euro wurden Mittel in erheblichem Umfang eingesetzt, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden oder zu beenden.

Um Arbeitsuchende und Arbeitslose im Suchprozess und bei der Aufnahme einer Tätigkeit zu unterstützen, investierte die Arbeitsagentur 7,3 Mio. Euro.

9,1 Mio. Euro flossen in die Qualifizierung und die Initiative zur Flankierung des Strukturwandels. Zusätzlich sicherte die Arbeitsagentur arbeitslosen Menschen während Qualifizierungen ihren Lebensunterhalt, indem sie Arbeitslosengeld weiterzahlte. Dafür wurden weitere 7,8 Mio. Euro eingesetzt.

Mit 24,1 Mio. Euro unterstützte die Agentur die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben und die Förderung schwerbehinderter Menschen.

Den Übergang von der Schule in den Beruf begleitete die Agentur – auch mit frühzeitigen, präventiven Ansätzen – mit dem finanziellen Einsatz von 6,6 Mio. Euro.

Ausgaben für Lohnersatzleistungen

Für die Versicherungsleistung Arbeitslosengeld wurden im vergangenen Jahr rund 71 Mio. Euro ausgegeben. Zusätzlich wurden rund 52 Mio. Euro an Sozialversicherungsbeiträgen gezahlt.

Ausblick auf 2019

Die Ausgangssituation für das Jahr 2019 ist gut. Der Arbeitsmarkt ist seit langem in einer ausgesprochen guten Verfassung. Das wirtschaftliche Wachstum hat sich aber, vor allem durch weltpolitische Einflüsse, etwas abgeschwächt.

Nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bleibt der Aufschwung am Arbeitsmarkt, verliert aber etwas an Tempo. Der nach wie vor hohe Bedarf an Fachkräften, der sich nicht zuletzt aufgrund der kräftigen Konjunktur ergibt, führt zu einem weiteren Sinken der Arbeitslosigkeit und einem Plus bei Erwerbstätigen. Die Geschäftsführung der Arbeitsagentur prognostiziert auch für den Göppinger Bezirk einen weiteren Beschäftigungsaufbau und einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Aufgaben und Herausforderungen

Wo Qualifikation fehlt, ist Qualifizierung die Antwort

Die Agentur für Arbeit Göppingen nutzt aktiv die Chancen, die sich am Arbeitsmarkt für arbeitslose Menschen im Jahr 2019 bieten. Die Besetzung offener Stellen, individuelle Beratung, Qualifizierung von Menschen zu einem Berufsabschluss, weiterer Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit, Vermittlung von Schwerbehinderten und die Integration von Flüchtlingen in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt sind die Kernthemen auch für das Jahr 2019. Die Agentur für Arbeit bietet im Netzwerk Unterstützung für Betriebe und Beschäftigte beim Strukturwandel durch Digitalisierung und E-Mobilität an. Sie unterstützt das Bestreben, Berufsausbildung nach Schulabschluss (wieder) attraktiv zu machen.

 

PM Agentur für Arbeit Göppingen

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