Tarifrunde Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg – morgen: sechste Verhandlungsrunde

Bei der morgigen Tarifverhandlung könnte bundesweit der erste Tarifabschluss zustande kommen. Bereits die letzte Verhandlungsrunde führte zu Annäherungen der beiden Tarifparteien.

In der letzten Woche hat sich die Große Tarifkommission von ver.di mit sehr großer Mehrheit für eine baldige Fortsetzung der Verhandlungen ausgesprochen. Gleichwohl sind die Hürden, die noch zu überwinden sind, nicht gering. Ein wichtiger Punkt wird sein, ob es den Tarifparteien gelingt, ein Lösungspaket zu schnüren, das beiderseits bundesweite Akzeptanz findet.

ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke: „Wir sind schon sehr weit gekommen, ein schweres Stück Arbeit liegt jedoch noch vor uns. Es ist noch alles offen.“

Landesweit finden noch immer Warnstreiks im Einzelhandel Baden-Württemberg statt, daran beteiligen sich heute ganztägig rund 650 Beschäftigte. Betroffen sind die Unternehmen Ikea, Kaufland, OBI, Kaufhof, H&M, COS, Esprit und Zara – mit Filialen im Großraum Stuttgart, Raum Mannheim, Karlsruhe sowie Pforzheim mit Umgebung, Freiburg mit Umgebung, Metzingen, Reutlingen und Tübingen.

In der fünften Verhandlung am 10. Juli legten die Arbeitgeber ein verbessertes Angebot vor:

Erhöhungen der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 2 % für 2017 (nach zwei Nullmonaten) und eine weitere Erhöhung um 1,8 % für 2018.

ver.di fordert für die rund 490.000 Einzel- und Versandhandelsbeschäftigten im Land:

– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6 %

– Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 €

– Tarifliches Mindesteinkommen von 1.900 €

– Laufzeit: 12 Monate.

Zudem wird an die Arbeitgeberseite die Forderung gerichtet, gemeinsam die Tarifverträge des Einzelhandels für allgemeinverbindlich erklären zu lassen – wie es bis zum Jahr 2000 üblich war –, um Tarifflucht und Lohndumping im Einzelhandel entgegenzuwirken.

Die Verhandlungen beginnen morgen um ca. 11 Uhr 30 im Abacco-Hotel in Korntal-Münchingen.

PM

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