Agentur für Arbeit Göppingen zieht erste Bilanz – Trend am Ausbildungsmarkt weiter positiv

Die veränderte Situation auf dem Ausbildungsmarkt
Vor zehn Jahren sah der Ausbildungsmarkt in der Region komplett anders aus als heute. Fast doppelt so viele Bewerber wie Ausbildungsstellen waren damals gemeldet. Vor fünf Jahren haben sich die Verhältnisse erstmals verändert und es gab mehr Stellen als Bewerber. Dieser Trend hat sich im vergangenen Berufsberatungsjahr weiter verstärkt. Es sind jetzt fast 1000 Stellen mehr als Bewerber. Das ist gut für diejenigen, die eine Ausbildung suchen, weil sie viel Auswahl und gute Chancen haben. Schwierig ist es allerdings für die Betriebe, die keine passenden Bewerber finden. So sind auch dieses Jahr zum Ausbildungsstart viele Ausbildungsstellen frei geblieben. „Diese Stellen zu besetzen ist für uns eine wichtige Herausforderung, die wir gemeinsam mit unseren Partnern am Ausbildungsmarkt angehen“, erläutert Bettina Münz, stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit in Göppingen. „Viele Eltern und Schüler erleben in ihrer Berufsorientierung und Berufswahl die Veränderungen des Bildungs- und Ausbildungssystems als große Herausforderung. Deswegen kommt der Berufsberatung eine immer größere Bedeutung zu, um die Berufswähler mit Fachwissen und dem Überblick über alle Ausbildungsmöglichkeiten beim Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen“, ergänzt Kati Schwenck, Teamleiterin der Berufsberatung U25 der Agentur für Arbeit Göppingen.
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr von 5200 auf 5800 gestiegen, fast 10 %. Dabei blieben 415 gemeldete Ausbildungsstellen unbesetzt. Vor allem Stellen im Einzelhandel, der Gastronomie und im Lebensmittelhandwerk waren noch ohne Auszubildende. Berufe wie Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kaufmann/-frau – Büromanagement und Industriekaufmann/-frau sind seit Jahren statistisch auf den Top 10 der Jugendlichen während Ausbildungen zum Koch, Restaurantfachmann/frau sowie zahlreiche Pflegeberufe als deutliche „Flop“-Berufe gewertet werden, dank oftmals schlechter Bezahlung und miesen Arbeitsbedingungen.
Auch verändert hat sich das klassische Schul-Ausbildung System

2600 Schulabgänger haben eine Ausbildungsstelle gefunden. Durch das steigende Angebot im Kreis an weiterführenden Schulen gehen 1050 weiterhin zur Schule um einen höheren Schulabschluss zu erreichen. Andere Trends führen zu Praktika und zum Studium. Steigende Beliebtheit findet der Freiwilligendienst oftmals im Ausland, der nicht zuletzt bei unschlüssigen Abiturienten gerne zur Orientierung gewählt wird. Weiterhin gibt es auch noch Bundeswehreintreter. Nur 21 Jugendlichen konnte bis Ende September noch kein Angebot unterbreitet werden.
Die Agentur für Arbeit hat zahlreiche Qualifizierangebote um Jugendliche individuell und bestmöglich zur Seite zu stehen
Die Berufsberatung der Arbeitsagentur kennt das weite Feld der Berufe und weiß, welche Voraussetzungen, Möglichkeiten und Wege es bei den einzelnen Ausbildungen gibt. Sie versucht den Jugendlichen dabei zu helfen, ihre Interessen und Fähigkeiten in den Blick zu nehmen, die richtige Wahl für einen Ausbildungsberuf zu treffen und vermittelt in Ausbildungsplätze.
Damit Arbeitgeber ihre freien Ausbildungsplätze besetzen können, sollten sie, und dies versucht die Agentur zu vermitteln, bei der Suche nach Bewerbern auch vermeintlich schwächeren Jugendlichen eine Chance geben. Die Arbeitsagentur kann bereits zu Beginn der Ausbildung mit den ausbildungsbegleitenden Hilfen dabei unterstützen, schulische Defizite zu beseitigen und so einem Ausbildungsabbruch vorzubeugen. Es lohnt sich außerdem, Bewerber in die Auswahl mit einzubeziehen, die das klassische Ausbildungsalter bereits überschritten haben und schon etwas älter sind.
Dabei versucht die Agentur bestmögliche Chancen bis zum nächsten Ausbildungsbeginn zu ebnen. Aktuell haben 268 Jugendliche, die bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz in diesem Jahr nicht erfolgreich waren, eine Qualifizierungsmaßnahme begonnen, um bis zum nächsten Ausbildungsbeginn ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu verbessern.
Eine Einstiegsqualifizierung(EQ), welche meist aus einem begleitenden Praktikum im potenziellen Ausbildungsbetrieb besteht, sowie die assistierte Ausbildung(ASA)- besonders für sozial Schwache oder Lernbeeinträchtigte, sowie ausbildungsbegleitende Hilfen(abH)-zur Sicherung des bestehenden Ausbildungsverhältnisses sind nur drei von sieben fördernden Maßnahmen der Arbeitsagentur.

Es zeigt sich, dass die Agentur für Arbeit auch nach aktueller Bilanz, den Veränderungen auf dem Markt und in der Gesellschaft eine große Rolle für Ausbildungssuchende spielt. Egal ob sie nur passiv berät oder aktiv in die individuelle Ausbildungssituation eingreift.

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