Bis zu 100 Euro monatlich verlieren die Zeitungszustellerinnen und Zusteller der Göppinger Neuen Württembergischen Zeitung (NWZ), die im Verlag der Ulmer Südwest Presse erscheint. Gegen diesen Lohnverlust wollen sie am Samstag, 24. Oktober 2015, ab zehn Uhr mit einer Kundgebung in der Göppinger Fußgängerzone (Platz vor dem Rathaus) demonstrieren. Geplant ist anschließend ein Protestzug vor das NWZ-Verlagsgebäude in der Rosenstraße.
Ursache des Lohnverlusts ist das Vorgehen des Arbeitgebers bei der Umstellung von den früher üblichen Stücklöhnen je Zeitungs-Abonnement auf den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro die Stunde. Dabei wurden den Zustellern unter anderem früher gezahlte Nachtzuschläge oder Entschädigungen für die berufliche Nutzung privater PKW ersatzlos gestrichen. Außerdem wurden Leistungsanforderungen so definiert, dass diese selbst von „sportlich trainierten Personen“ nicht zu schaffen sind. So sollen Zeitungszustellerinnen der NWZ beispielsweise unter der Last schwerster Zeitungspakete 4,7 Kilometer pro Stunde zurücklegen.
Die Betriebsräte der drei Göppinger NWZ-Zustell-Tochterfirmen hatten vergeblich versucht, mit dem Arbeitgeber eine realistischere Leistungsdefinition zu erreichen und Lohnverluste zu begrenzen. Darüber hinaus droht den Zustellerinnen weiterer Lohnverlust durch den wahrscheinlichen Wegfall der Zeitung Sonntag aktuell, die NWZ-Abonnenten derzeit noch am Wochenende erhalten.
Veranstalter der Demonstration ist ver.di. Neben den Zeitungszustellern wird auch der Leiter des baden-württembergischen ver.di-Landesfachbereichs Medien, Siegfried Heim, bei der Kundgebung sprechen.
PM