Die Tarifverhandlungen in der Speditions- und Logistikbranche in Baden-Württemberg (ohne Tarifbezirk Südbaden) haben auch in der zweiten Runde zu keinem Ergebnis geführt. Das zweite Angebot des Arbeitgeberverbandes Spedition und Logistik Baden-Württemberg e.V. (AVSL) war zwar verbessert, bleibt aber erneut deutlich hinter den Erwartungen der Beschäftigten zurück.
Der AVSL hat bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Erhöhung der Monatsentgelte um 4,5 Prozent zum 1. April 2024 und eine weitere Erhöhung um 2,3 Prozent zum 1. April 2025 angeboten. Eine Erhöhung der Betriebszugehörigkeitszulage wurde ab dem 1. April 2025 in Aussicht gestellt, aber nicht näher beziffert. Die Auszubildendenvergütungen sollen monatlich um 50 Euro pro Ausbildungsjahr erhöht werden.
Andraes Henze, ver.di Landesbezirksfachbereichsleiter und Verhandlungsführer: „Dieses Angebot lässt den großen Nachholbedarf der Beschäftigten erneut unberücksichtigt und jegliche Wertschätzung vermissen. Ab heute wird es deshalb in Baden-Württemberg punktuell zu Warnstreikmaßnahmen kommen.“
Die Branche hat die Krisen der letzten Jahre immer erfolgreich gemeistert, was vor allem an der guten Arbeit der Beschäftigten lag. Allein die Differenz zwischen den Entgelterhöhungen und den Inflationsraten der letzten vier Jahre beträgt 6,7 Prozent. Aufgrund dieser Reallohnverluste haben die Beschäftigten einen großen Nachholbedarf. ver.di fordert für den drittgrößten Logistikstandort in Deutschland die Entgelte um 13 Prozent und die Ausbildungsvergütung um monatlich 200 Euro pro Ausbildungsjahr zu erhöhen. Zudem fordert ver.di die Einführung einer weiteren Stufe bei der Betriebszugehörigkeitszulage für die gewerblichen Beschäftigten. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 17. April 2024 statt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg