Gewerkschaft NGG: Frauengesundheit fängt vor Ort an

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Ulm-Aalen/Göppingen das Thema geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung stärker in den Blick zu nehmen.

„Frauen haben spezifische Bedürfnisse, die sich von denen der Männer unterscheiden“, so Michael Gutmann, Geschäftsführer der NGG Ulm-Aalen/Göppingen. Hormonelle Übergangsphasen, Verhütung, Schwangerschaften, Geburten, Fehlgeburten und psychische Belastungen würden dabei eine große Rolle spielen.

„Die Bedarfe von Mädchen und Frauen müssen in der Gesundheitsplanung und im Rahmen der Krankenhausreform stärker berücksichtigt werden. Insbesondere die gynäkologische Versorgung muss ausgebaut werden. In vielen Regionen sind Kliniken mit Geburtsstationen bereits jetzt nicht unter 45 Minuten Fahrtzeit erreichbar,“ mahnt Michael Gutmann. Gerade in strukturschwachen und ländlichen Regionen müsse das Land deshalb die Kommunen bei der Gründung regionaler medizinischer Versorgungszentren unterstützen. „Diese wohnortnahen Versorgungszentren in öffentlicher Hand sind besonders wichtig für Frauen, die ohnehin schon noch immer die Hauptlast der Sorgearbeit in der Familie tragen,“ so Gutmann. Auch seien in regionalen Versorgungszentren die Arbeitsbedingungen für die überwiegend weiblichen Fachkräfte im Gesundheitsbereich besser zu gestalten.

„Wir wollen zudem, dass eine frauengerechte Versorgung in den Kommunen anfängt“. In nicht wenigen Städten werde in öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, Rathäusern und Bibliotheken, Periodenprodukte kostenlos zur Verfügung gestellt. Fast jede vierte Frau in Deutschland nehme ihre Ausgaben für Menstruationsprodukte als finanzielle Belastung wahr (Plan International 2021). Dies sei zwar nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zu geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung, aber ein wichtiges Zeichen der Kommunalpolitik, die Bedürfnisse der Frauen ernst zu nehmen und als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge anzuerkennen, so der Gewerkschafter. „Wir fordern unsere Kommunalpolitiker*innen dazu auf, sich auch bei uns vor Ort für kostenlose Periodenprodukte stark zu machen und werden die Damen und Herren dazu auch noch postalisch kontaktieren“, schließt Gutmann ab.

 

PM Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Ulm-Aalen/Göppingen

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