Weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Länder – gemeinsame Kundgebungen mit Streikenden aus dem Handel und der AOK

Nach dem Ende letzter Woche über 1.200 Beschäftigte der Zentren für Psychiatrie im Warnstreik waren, setzt ver.di Baden-Württemberg diese Woche die Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst der Länder fort. Am morgigen Dienstag wird in Karlsruhe sowie in der Stuttgarter Wilhelma gestreikt.

Am Donnerstag finden Warnstreiks und Kundgebungen in Freiburg und Karlsruhe sowie in Ulm, Mannheim und Heilbronn statt, wo auch gemeinsam mit Beschäftigten aus dem Einzelhandel sowie in Heilbronn auch der AOK gestreikt wird.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Wir erleben in diesem Jahr historische Tarifbewegungen in allen Branchen. Denn für alle abhängig Beschäftigten geht es darum, die dramatischen Kaufkraftverluste der letzten beiden Jahre dauerhaft so klein wie möglich zu halten. Wir hatten im Frühjahr angekündigt, niemanden mit der Inflation alleine zu lassen. Deshalb demonstrieren und streiken wir diese Woche auch in drei Tarifrunden gemeinsam. Zusammen geht mehr.“

Hinweise zur Tarifrunde: ver.di fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden. In Baden-Württemberg gibt es nach Angaben des Statistischen Landesamtes insgesamt gut 100.000 direkt von den Tarifverhandlungen betroffene Angestellte (die genaue Zahl wird aktuell noch von StaLa und Finanzministerium überprüft) und 191.000 indirekt betroffene Beamt:innen. Allein bei den sieben Zentren für Psychiatrie arbeiten an neun Standorten rund 10.000 Beschäftigte.

ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam mit den DGB-Gewerkschaften GdP, GEW und IG BAU sowie in einer Verhandlungsgemeinschaft mit dem dbb beamtenbund und tarifunion. Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) werden für rund 1,2 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst der Länder (außer Hessen) geführt. ver.di fordert zudem die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie auf die Versorgungsempfänger (Angaben ohne Hessen). Die Verhandlungen werden in der dritten und vorerst letzten Runde am 7. und 8. Dezember 2023 in Potsdam fortgesetzt.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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