Am morgigen Freitag, den 24. November ruft die Gewerkschaft ver.di in mehreren Städten des Landes (mit Umgebung) zu ganztägigen Warnstreiks auf. Aufgerufen werden Beschäftigte aus dem Bereich Mittelbaden-Nordschwarzwald (u.a. Nagold, Calw und Ettlingen), Bereich Heilbronn-Neckar-Franken (u.a. Heilbronn, Schwäbisch Hall, Bad Rappenau, Crailsheim, Bad Friedrichshall), aus dem Bereich Neckar-Fils (u.a. Tübingen, Reutlingen, Esslingen, Göppingen, Filderstadt, Geislingen und Münsingen), aus dem Bereich Rhein-Neckar (u.a. Mannheim, Heidelberg, Walldorf und Edingen-Neckarhausen), schließlich aus dem Bereich Bodensee (u.a. Konstanz und Radolfzell).
Betroffen sind u. a. die Unternehmen dm (Verteilzentrum Waghäusel), Kaufland, Ikea, H&M, Zara, Primark, Esprit, Media Markt, OBI und GALERIA Kaufhof. Ver.di rechnet damit, dass die Geschäftsabläufe in den betroffenen Filialen wegen der Streiks erheblich beeinträchtigt werden. Die Tarifrunden über Gehälter und Löhne für die Beschäftigten im Handel laufen bereits – mit jeweils mehreren Verhandlungsrunden – seit Anfang April (Einzelhandel) bzw. Anfang Mai (Großhandel). Die Angebote der Arbeitgeber werden von ver.di als zu niedrig beurteilt, um den Beschäftigten einen ausreichenden Ausgleich für die durch die Inflation verlorene Kaufkraft zu geben.
„Insbesondere bei Lebensmitteln aber auch im Bereich Energie sind weitere Preissteigerungen zu erwarten. Wir wollen mit den Streikaktionen den Druck auf die Arbeitgeber weiter verstärken, um möglichst bald zu einem Tarifabschluss zu kommen“, so ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger.
Die Arbeitgeber bieten im Einzel- und Versandhandel für 24 Monate: – Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6 % ab 1. Juli 2023, um weitere 4 % ab 1. April 2024. – Die Ausbildungsvergütungen sollen um 6 % ab 1. Juli 2023 und um weitere 4 % ab 1. August 2024 steigen. – Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie (steuer- und abgabenfrei) in zwei Teilbeträgen: 500 € in 2023 und 250 € in 2024 für Vollzeitbeschäftigte; für Auszubildende sollen 200 € und 100 € gezahlt werden. Die ver.di-Forderungen im Einzel- und Versandhandel lauten (für 12 Monate): – Erhöhung der Löhne und Gehälter um 15 %, – Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 200 €, – Verdoppelung der Sozialzulagen, – Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit.
Das letzte Angebot der Arbeitgeber im Groß- und Außenhandel (für 24 Monate): – Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 5,1 % ab 01. September 2023, um weitere 2,9 % ab dem 01.08.2024. – Zahlung einer (steuer- und abgabenfreien) Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 700 Euro im Monat nach dem Abschluss (Azubis: 50 %, Teilzeitkräfte: anteilig) und einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 700 Euro im Januar 2024 (Azubis: 50 %, Teilzeitkräfte: anteilig).
Die ver.di-Forderungen im Groß- und Außenhandel (für 12 Monate): – Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 %, – Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 175 €, – Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit.
Der nächste Verhandlungstermin im Groß- und Außenhandel (siebte. Runde) ist für den 6. Dezember vereinbart. Im Einzel- und Versandhandel wurde noch kein Termin für die kommende (sechste) Runde festgelegt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg