ver.di ruft zum Streik an den Flughäfen Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden am Freitag auf

ver.di ruft Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich und bei den Bodenverkehrsdiensten sowie TVÖD Beschäftigte am Flughafen Stuttgart zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Der Streik beginnt in den frühen Morgenstunden des Freitags und endet am Freitag in den späten Nachtstunden. Es ist im Zusammenhang mit dem Streik mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen- oder -streichungen zu rechnen.

In Stuttgart wird am Freitag bei den Unternehmen FraSec und Securitas Aviation, zwei Dienstleistern in der Luftsicherheit bei der Fluggast- und Warenkontrolle gestreikt. Außerdem sind Beschäftigte der Unternehmen, die Bodenverkehrsdienste wie Be- und Entladung von Flugzeugen, Betanken, Enteisung oder Bustransport für den Flughafen erbringen, sowie der Flughafenbetreibergesellschaft FSG aufgerufen. In Karlsruhe Baden-Baden wird bei der Firma ESA gestreikt, die für die Passagierkontrolle zuständig ist. Gegen 09.00 Uhr findet eine kleine Aktion in Stuttgart statt. Eine Delegation der Streikenden wird später die Landesbezirkskonferenz von ver.di Baden-Württemberg, die am Freitag in der Filderhalle stattfindet, besuchen.

Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Ohne bessere Arbeitsbedingungen finden wir nicht mehr genügend Menschen, die bereit sind, diese Berufe am Boden zu ergreifen. Aber ohne diese Tätigkeiten gibt es keinen sicheren und zuverlässigen Luftverkehr in Deutschland. Einen zweiten Chaos-Sommer können wir nur vermeiden, wenn wir die Arbeit deutlich attraktiver machen.“

Jan Bleckert, bei ver.di Baden-Württemberg für die Luftfahrt zuständig: „Die Beschäftigten garantieren täglich die Sicherheit der Fluggäste. Sie arbeiten in Schichtarbeit, an allen Tagen rund um die Uhr. Durch angemessene Zeitzuschläge soll ihre Arbeit zu ungünstigen Zeiten endlich honoriert werden.“

In der Luftsicherheitsbranche steht ver.di seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) in Verhandlungen, um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen zu erhöhen. ver.di fordert für die Luftsicherheitsbeschäftigten eine angemessene Bezahlung für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten. Die Zuschläge wurden seit 2006 nicht mehr verbessert und seit 2013 wird über eine Erhöhung immer wieder verhandelt. Zuletzt wurde Anfang 2019 vereinbart, die Verhandlungen dazu fortzusetzen. Sie wurden im Januar aufgenommen und im Februar 2020 fortgesetzt. Wegen der Pandemie wurden die Verhandlungen vom BDLS nicht weitergeführt. Erst durch eine erneute Verabredung in der Entgelttarifrunde 2022 war der BDLS endlich bereit, über die Forderungen zu verhandeln. Die weiteren sechs Verhandlungsrunden im Jahr 2022 verliefen enttäuschend. Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt. Sie schieben das Thema immer wieder auf die lange Bank und verhindern seit Jahren bessere Zeitzuschläge und sparen damit zu Lasten der Luftsicherheitsfachkräfte.

Zu den Beschäftigten, die direkt oder indirekt von den Verhandlungen für den öffentlichen Dienst betroffen sind, gehören beispielsweise die meisten Flughafengesellschaften inklusive der Flughafenfeuerwehren und der eigenen Bodenverkehrsdienstleister. Sie fordern eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die Beschäftigten der weiteren Bodenverkehrsdienste (u.a. Be- und Entladung von Flugzeugen, Betanken, Enteisung, Bustransport etc.) gelten örtliche Tarifverträge, bei ihren jeweiligen Verhandlungen geht es überwiegend um die Erhöhung der Entgelte.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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