Auch heute über 1.700 im Warnstreik – morgen Nahverkehrsstreik in neun Städten

Heute haben über 1.700 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes im Landkreis Ludwigsburg, in Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern, in Bad Friedrichshall, bei der Kreissparkasse Ostalb und in den Kliniken in Heidenheim die Arbeit niedergelegt. Am morgigen Freitag wird der kommunale Nahverkehr in Stuttgart, Freiburg, Mannheim, Heilbronn, Ulm, Esslingen, Konstanz und Baden-Baden bestreikt. Auch in Karlsruhe werden erstmalig in der Geschichte des Karlsruher Verkehrsverbundes die Albtalverkehrsgesellschaft AVG (Solidaritätsstreik) und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe VBK gemeinsam zum Streik aufgerufen.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Die Arbeit der Fahrerinnen und Fahrer im kommunalen Nahverkehr gehört eigentlich dringend aufgewertet, durch die Inflation wird sie jetzt sogar um zehn Prozent abgewertet. Wir sind morgen gemeinsam mit Fridays for Future im Streik. Weil der Kampf gegen den Klimawandel nur mit einer echten Mobilitätswende gelingen wird. Für diese brauchen wir Milliardeninvestitionen in den Ausbau des ÖPNV und in sein Personal.“

ver.di fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Das Ergebnis soll später zeit- und wirkungsgleich auf Beamt:innen, Richter:innen, Soldat:innen und Soldaten sowie Versorgungsempfänger:innen übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam mit der GdP, der GEW, der IG BAU und dem dbb beamtenbund und tarifunion. Die erste von drei verabredeten Verhandlungsrunden war am 24. Januar in Potsdam, die zweite Runde am 22. und 23. Februar 2023. Die dritte und letzte verabredete ist vom 27. bis voraussichtlich 29. März 2023. In Baden-Württemberg arbeiten nach Zahlen des Statistischen Landesamtes von 2022 rund 236.000 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen. Etwa 67 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, die Teilzeitquote beträgt rund 44 Prozent (insgesamt inklusive Beamt:innen). Außerdem haben die bundesweiten Verhandlungen unter anderem Auswirkungen auf den Verlauf der Tarifrunde von rund 10.000 Beschäftigten bei der Agentur für Arbeit und über 3.000 Beschäftigten bei der Deutschen Rentenversicherung im Land.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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