ver.di erzielt Verhandlungsergebnis im Tarifstreit mit der Helios Klinikum Pforzheim GmbH

Am gestrigen Abend hat ver.di in Pforzheim in der sechsten Verhandlungsrunde ein Verhandlungsergebnis im Tarifkonflikt für die rund 1.000 nichtärztlichen Beschäftigten des Helios Klinikums erzielt. Mit den nun vereinbarten Tabellensteigerungen von insgesamt 350 Euro wurde ein vor allem für die unteren Vergütungsgruppen guter Kompromiss erreicht:

So erhalten Beschäftigte in der Sterilisation knapp 13 Prozent mehr, eine examinierte Pflegekraft auf Normalstation im Schnitt 10 Prozent. Auszubildende werden eine Vergütungserhöhung von insgesamt 120 Euro erhalten. Dazu kommen Inflationsausgleichzahlungen von insgesamt 2.400 Euro, für Auszubildende sind es 1.000 Euro, die bis einschließlich Juni 2023 netto ausgezahlt werden, und damit die akuten Belastungen für die Beschäftigten durch drohende Nachzahlungen und Preissteigerungen ausgleichen können.

Yvonne Baumann, ver.di Verhandlungsführerin: „Die Beschäftigten haben mit insgesamt sechs Streiktagen, zum Teil verbunden mit Stationsschließungen, sich dieses Ergebnis erkämpft. Neben den finanziellen Verbesserungen haben wir endlich auch bestehende Defizite zum öffentlichen Dienst beseitigen können. So werden künftig die belastenden Arbeitszeiten in Schicht- und Wechselschicht mit zusätzlichen freien Tagen ausgeglichen. Zudem wird es ab 2024 auch endlich einen Zuschlag für das Arbeiten an Samstagen von 20 Prozent geben.“

Das Ergebnis sieht neben den steuer- und abgabenfreien Sonderzahlungen in 2023 eine Tabellenerhöhung im Juli 2023 in Höhe von 200 Euro und im Juli 2024 von 150 Euro vor. Weitere finanzielle Verbesserungen konnten auch für die Berufsgruppe der Therapeut:innen und Dual Studierenden erreicht werden. Ferner wird auch das Arbeiten in Bereitschaftsdiensten und in der Nacht aufgewertet. Mehrere berufsspezifische Fort-und Weiterbildungen werden bereits ab 2023 mit monatlichen Zulagen zusätzlich entlohnt. Das Verhandlungsergebnis sieht eine Laufzeit von 24 Monaten vor.

Tim Eichberger, Mitglied der ver.di-Verhandlungskommission: „Die Verhandlungen waren wirklich zäh. Wir sind froh, dass wir nun endlich der Belastung mit zusätzlichen freien Tagen entgegenwirken können. Die Einigung auf Tabellenfestbeträge ist ein wirklich starker Ausdruck von Solidarität, denn je niedriger das Gehalt, desto höher die Belastung durch die Inflation.“

Das Verhandlungsergebnis steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der ver.di-Mitglieder. Die Befragung wird in den kommenden Tagen durchgeführt. Kontakt:

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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