Horst Burkhardt, Personalrat im ZfP Emmendingen: „Eine Sonderforderung von 300 Euro für alle Beschäftigten in den Krankenhäusern und Zentren für Psychiatrie ist ein wichtiges und gutes Zeichen! Das ist ein starkes Signal, sich in ver.di und in der Tarifpolitik zu organisieren und bei Widerständen der Arbeitgeber sich für kraftvolle Durchsetzung zu engagieren.“
Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes haben in der Pandemie ihre Verlässlichkeit unter Beweis gestellt. Jetzt müssen die Arbeitgeber zeigen, dass auch auf sie Verlass ist. Dazu gehören Lohn- und Gehaltsteigerungen für alle Beschäftigten und eine besondere Unterstützung für den dringend benötigten Nachwuchs. Es liegt im eigenen Interesse der Arbeitgeber, die Azubi-Vergütungen zu erhöhen und ihnen eine Übernahmegarantie zu geben.“ In Baden-Württemberg waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes 2020 rund 325.000 (Vollzeitäquivalente 275.000) Beschäftigte von den Tarifverhandlungen direkt oder indirekt betroffen. Etwa 189.000 sind Beamte, rund 136.000 Angestellte. Rund 48.000 Beamte oder Angestellte sind befristet. Gut 27.000 Beschäftigte der Unikliniken fallen nicht unter den Tarifvertrag der Länder. Von den Sonderforderungen für den Gesundheitsbereich sind im Ländle namentlich die Zentren für Psychiatrie betroffen. Die Gewerkschaften gehen mit einer Forderung nach 5 Prozent mehr Gehalt und einem Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten in die Einkommens- und Besoldungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder. Beschäftigte des Gesundheitswesens im öffentlichen Dienst der Länder sollen tabellenwirksam monatlich 300 Euro mehr erhalten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro angehoben werden. Diese und weitere Forderungen hat die Bundestarifkommission der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am Donnerstag (26. August 2021) beschlossen. Zudem erwartet ver.di, dass Verhandlungen über tarifliche Regelungen für studentische Hilfskräfte aufgenommen und die Verhandlungszusage über Straßenbetriebsdienst und Straßenbau eingelöst werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam mit den DGB-Gewerkschaften GdP, GEW und IG BAU sowie in einer Verhandlungsgemeinschaft mit dem dbb beamtenbund und tarifunion. Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) für rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte (940.000 Vollzeitstellen) und 48.000 Auszubildende im öffentlichen Dienst der Länder (außer Hessen) werden am 8. Oktober 2021 in Berlin aufgenommen. ver.di fordert die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 880.000 Versorgungsempfänger im Bereich der Länder sowie 175.000 Beamtinnen und Beamte und 120.000 Versorgungsempfänger im Bereich der Kommunen (Angaben ebenfalls ohne Hessen).
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg