Die Tarifverhandlungen über Gehälter und Löhne für die rund 120.000 Beschäftigten des baden-württembergischen Groß- und Außenhandels werden am kommenden Mittwoch, den 5. Mai in zweiter Runde fortgesetzt. Der Corona-Lage angepasst werden die Verhandlungskommissionen von Arbeitgebern und Gewerkschaft in einer digitalen Videokonferenz aufeinandertreffen; lediglich die beiden Verhandlungsführungen tagen in Stuttgart (im Haus der USWM-Immobilien GmbH, Stuttgart), wo sie in gemeinsamer Runde die Verhandlungen führen werden.
In der letzten Verhandlung am 12. April gingen die Tarifparteien ohne Annäherung auseinander; die Arbeitgeberseite legte noch kein Angebot vor. ver.di hat die Entgelttarifverträge zum 31. März 2021 gekündigt und stellt folgende Forderungen:
– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 %, mindestens um 150 €,
– ein tarifliches Mindestentgelt von 12,50 € pro Stunde,
– Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 €,
– die neuen Tarifverträge sollen für eine Laufzeit von 12 Monaten vereinbart und
– für allgemeinverbindlich erklärt werden.
Die Forderungen werden durch ver.di u. a. mit den im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlichen Umsatzergebnissen des Groß- und Außenhandels Baden-Württemberg begründet. Hier legten die Umsätze im Jahr 2020 preisbereinigt um 4,5 % zu, bundesweit betrug die Steigerung lediglich 1,8 %. ver.di erwartet, dass die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlung ein erstes Angebot abgeben werden. „Die Großhandelsbeschäftigten haben mit ihrem alltäglichen Einsatz maßgeblich dazu beigetragen, in der Corona-Krise die Versorgung des Landes aufrecht zu erhalten. Alle Beteiligte sollten sich deshalb bemühen, dass wir möglichst bald zu einem Tarifergebnis kommen. Die Beschäftigten brauchen möglichst bald mehr Geld, denn die Preise steigen seit Jahresbeginn wieder deutlich an.“, erklärt der ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke. Die Tarifverhandlung beginnt um ca. 10 Uhr 30.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg