Zukunft braucht Ausbildung – Ausbildung braucht Zukunft: Arbeitsagentur, IHK und Kreishandwerkerschaft stärken Bedeutung der dualen Ausbildung

Noch vor einem Jahr hatten Bewerber auf dem Ausbildungsmarkt ganz klar die Nase vorn: Sie hatten eine große Auswahl an offenen Ausbildungsstellen in nahezu allen Ausbildungsberufen und beste Einstiegschancen in den Beruf. Dann kam die Corona-Pandemie, die die Wirtschaft und die Unternehmen im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen nach wie vor fest im Griff hat.

Und so schieben Betriebe die Entscheidung, ob und in welchem Umfang sie ausbilden werden, häufig noch hinaus. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen liegt deutlich unter dem Wert des Vorjahres. Bei den Bewerbern und Bewerberinnen um einen Ausbildungsplatz zeigt sich, dass auch bei ihnen große Unsicherheit da ist. Die Arbeitsagentur zählte Ende Februar etwa ein Drittel weniger Bewerber als vor einem Jahr.

Es ist mir ein Herzensanliegen, auch und gerade in der schwierigen Zeit jetzt für die Ausbildung in einem Betrieb zu werben“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Göppinger Agentur für Arbeit. Viele Jugendliche sind jetzt, nach einem Jahr der Corona-Pandemie, in einer Art Schockstarre und vermeiden es aus Unsicherheit, eine Entscheidung zu treffen.

Der erste Schritt ins Berufsleben über eine Berufsausbildung ist nach wie vor und trotz aller Unsicherheiten eine solide Basis für ein erfolgreiches Berufsleben. Sicher ist auch der Besuch einer weiterführenden Schule ein richtiger Weg – aber nicht für jeden. Wichtig ist, dass die Wahl des Berufsweges zu dem jungen Menschen und seinen Talenten und Fähigkeiten passt“, sagt sie. Sie appelliert an Betriebe, jetzt in ihrem Ausbildungsengagement nicht nachzulassen und auch in der Krise daran festzuhalten. „Für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe in der Zukunft braucht es Ausbildung. Und Ausbildung, wie wir sie kennen, verdient eine Zukunft“, sagt Käppel.

Mit dem Ende des Lockdowns wird sich die Wirtschaft wieder erholen. Dann benötigen wir qualifizierte Fachkräfte, die unter anderem auch die Transformation der Wirtschaft vorantreiben. Gerade deshalb müssen unsere Betriebe trotz der widrigen Umstände weiter ausbilden“, meint Gernot Imgart, der Leitende Geschäftsführer der IHK-Bezirkskammer Göppingen. Begrüßenswert sei zudem die geplante Fortsetzung des Bundesprogramms „Ausbildungsplätze sichern“ sowie dessen Erweiterung auf Unternehmen bis 499 Mitarbeitende. Dies sei für viele von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen ein wichtiger Impuls, weiter oder sogar mehr auszubilden. Die IHK-Bezirkskammer Göppingen biete dafür zentral die notwendigen Bescheinigungen an. „Darüber hinaus müssen Wege gefunden werden, wie wir den Schülerinnen und Schülern trotz Lockdown Möglichkeiten zur Berufsorientierung eröffnen können“, sagt Imgart. Hier habe die IHK-Bezirkskammer Göppingen mit den betrieblichen Ausbildungsbotschaftern und dem neuen Azubi-Speed-Dating viele neue digitale Formate im Angebot.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie beständig das Handwerk ist und dass es auch in solchen Zeiten eine gute Auslastung der Betriebe geben kann. Auch wenn einige Handwerksbetriebe etwas zögerlicher als üblich sind, Lehrlinge einzustellen und auszubilden, ist die Bereitschaft dazu dennoch vorhanden“, sagt Alexander Gonzalez, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Göppingen. Dies ist aber aus seiner Sicht mit zwei großen Unbekannten verbunden: Wie geht es weiter in und mit der Pandemie? Und: Können Betriebe den Auszubildenden wirklich die komplette Lehrzeit halten?

Unser aller Aufgabe ist es nun, den Betrieben Sicherheiten und Perspektiven zu geben, dass Ausbildung während einer Pandemie funktionieren kann. Hierbei ist auch die Politik gefordert. Und ich wünsche mir, dass Ausbildungsbetriebe, die für die bitter notwendigen Fachkräfte der Zukunft sorgen, mehr in den Fokus gerückt und unterstützt werden“, ergänzt Gonzalez.

 

Infobox:

Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, erreichen die Berufsberatung unter der kostenlosen Hotline 0800 4 5555 00.

Zusätzlich erhalten Kundinnen und Kunden der Geschäftsstellen Göppingen und Geislingen von Dienstag bis Donnerstag zwischen 13:00 – 16:00 Uhr unter 07161 / 9770 770* eine direkte Antwort auf ihre Fragen!

E-Mail:    Goeppingen.Berufsberatung-vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de

*die Kosten richten sich nach dem jeweiligen Anbieter

Arbeitgeber, die einen Ausbildungsplatz mit Ausbildungsbeginn im Herbst 2021 anbieten möchten, erreichen den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Göppingen und der Jobcenter Landkreis Esslingen und Göppingen unter der kostenlosen Hotline 0800 4 5555 20

 

PM    Agentur für Arbeit Göppingen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/arbeitsmarkt/119821/

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.