– 4 648 Bewerber für Ausbildungsstellen
– 1,2 Ausbildungsstellen je Bewerber
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen ist zum Abschluss des Beratungsjahres 2019 / 2020 sowohl die Zahl der Bewerber als auch die der Berufsausbildungsstellen gesunken. Das Beratungsjahr dauerte von Oktober 2019 bis September 2020. Insgesamt gab es im gesamten Bezirk über 1 100 Stellen mehr als Bewerber. Mit 1,2 Ausbildungsstellen je Bewerber hatten junge Menschen eine gute Ausgangssituation für den Start ins Berufsleben.„Der Ausbildungsmarkt zeigt sich im Bezirk noch relativ robust, aber wir sehen die Auswirkungen des Strukturwandels und der krisenhaften Entwicklung der letzten Monate deutlich. Die Strukturen am Ausbildungsmarkt haben sich verändert, der Ausgleich wurde erschwert und hat sich zeitlich um etwa sechs bis acht Wochen nach hinten verschoben“, bilanziert Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen. „Corona hat zu einer spürbaren Verunsicherung bei Arbeitgebern sowie Jugendlichen und ihren Eltern geführt. Ich freue mich deshalb sehr über das Engagement der Betriebe, auch in schwierigen Zeiten in Ausbildung zu investieren. Es zeigt Weitblick,
und ich bin überzeugt, dass es sich lohnt. Denn Ausbildung im eigenen Haus sichert die Fachkräfte von morgen.“ Mit einem Rückgang bei Bewerbern und Ausbildungsstellen liegt der Agenturbezirk Göppingen im Trend von Baden-Württemberg und Deutschland, teilweise sogar etwas besser.
Die Entwicklung in Zahlen:Die Ausbildungsstellensituation Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Berichtsjahr 2018 / 2019 um 368 oder 6,0 Prozent auf 5 749 Ausbildungsstellen gesunken. „Wir bemerken schon seit Dezember 2019, dass Betriebe weniger Ausbildungsstellen an unseren Arbeitgeber-Service gemeldet haben als im Vorjahr. Ab März 2020 sieht man einen weiteren Knick bei der Meldung von Ausbildungsstellen in Folge der Corona-Krise. Zum Ende des Beratungsjahres im Herbst hat sich aber die Entwicklung stabilisiert, es kam zu keinem Absturz bei den endgültigen Zahlen“, sagt Karin Käppel. 565 gemeldete Ausbildungsstellen (Vorjahr: 681) blieben zum Ende des Ausbildungsjahres unbesetzt. Vor allem fehlten Bewerberinnen und Bewerber im Einzelhandel, bei zahnmedizinischen Fachangestellten, im Fleischer- und Bäckerhandwerk sowie in Hotel- und Gaststättenberufen, im Büromanagement und bei KfZ-Mechatronikern. Aber auch in anderen Berufen gab es noch freie Plätze.
Die Bewerbersituation 4 648 Bewerberinnen und Bewerber haben bei ihrer Ausbildungsplatzsuche die Berufsberatung der Arbeitsagentur eingeschaltet. Das waren 256 oder 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Bettina Münz, stellvertretende Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur und Verantwortliche für das operative Geschäft dazu: „Der langjährige Trend zur weiterführenden Schule hat sich im Krisenjahr deutlich verstärkt. Die Zahl der Bewerber, die weiter eine Schule besucht haben, ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dafür haben weniger Bewerber eine Ausbildung begonnen. Wir kennen zudem das Phänomen, dass Bewerber und Ausbildungsstellen nicht zu hundert Prozent zusammenpassen. Das hängt damit zusammen, dass häufig regionale, berufsfachliche und qualifikatorische Ungleichgewichte zwischen den Wünschen der Bewerber und den Anforderungen der Arbeitgeber bestehen“.
Insgesamt gibt es rund 350 Ausbildungsberufe. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur kennt diese Berufe und weiß, welche Voraussetzungen, Wege und Alternativen es bei den einzelnen Ausbildungen gibt. Sie hilft Jugendlichen dabei, ihre Interessen und Fähigkeiten in den Blick zu nehmen, die richtige Wahl für einen Ausbildungsberuf zu treffen und vermittelt in Ausbildungsplätze.
„In den letzten Monaten sind Jugendliche und ihre Eltern häufig mit der Frage zu uns gekommen, in welche Branche sie gehen sollen und welchen Ausbildungsberuf sie mit Blick auf die aktuelle Situation erlernen sollen. Ich rate allerdings dringend davon ab, die Berufswahlentscheidung alleine aufgrund der aktuellen Situation mit ihren Unsicherheiten zu treffen. Wir Berufsberater beraten junge Menschen neutral und gehen von den Talenten und Interessen der Jugendlichen aus. Gemeinsam mit ihnen finden wir den passenden Beruf“, ergänzt Kati Schwenck, Teamleiterin der Berufsberatung der Arbeitsagentur Göppingen. Sie ist sicher: Wer sich von seinen Talenten leiten lässt, wird auch in diesen schwierigen Zeiten das passende Trittbrett für seine berufliche Karriere finden.
Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit hat ihr Angebot auf die veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Auch dort hat die Krise einen Digitalisierungsschub ausgelöst. Aber: „Die Dienstleistung steht. Auch in CoronaZeiten ist die Berufsberatung für Jugendliche da, wenn auch weniger im persönlichen Gespräch vor Ort, dafür mehr über Telefon, E-Mail und digitale Medien. Der gemeinsame Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und der beiden Jobcenter unterstützt die Betriebe“, verspricht Karin Käppel.
Kontaktadressen:
Kundinnen und Kunden der Geschäftsstellen Göppingen, Geislingen und Kirchheim erhalten von Dienstag bis Donnerstag zwischen 13:00 – 16:00 Uhr unter 07161 / 9770 770* eine direkte Antwort auf ihre Fragen!
E-Mail: Goeppingen.Berufsberatung-vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de
*die Kosten richten sich nach dem jeweiligen Anbieter
Arbeitgeber, die einen Ausbildungsplatz mit Ausbildungsbeginn im Herbst 2021 anbieten möchten, erreichen den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Göppingen und der Jobcenter Landkreis Esslingen und Göppingen unter der kostenlosen Hotline 0800 4 5555 20