Die Produktion brummt. Es werden noch Sonderschichten für Baumaterialien gefahren, aber wichtige Teile der Baustoffproduktion in Baden-Württemberg könnten zum Erliegen kommen. Grund dafür ist ein sich zuspitzender Tarifkonflikt in der Baustoffindustrie. Ab heute Morgen (Hinweis für die Redaktion: Montag 13. Juli) hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit Warnstreiks begonnen. Landesweit werden davon nach Angaben der IG BAU in Baden-Württemberg zunächst sechs Produktionsstätten betroffen sein – von Betonstein- und Zementwerken bis zur Sand-, Kies- und Mörtelherstellung.
Insgesamt sind in Baden-Württemberg nach Angaben der IG BAU mehr als 15.000 Arbeitnehmer in der Baustoffindustrie beschäftigt. Für sie fordert die IG BAU eine Lohnerhöhung von 6,25 Prozent für 12 Monate. Das „Angebot“ der Arbeitgeber mit einer Einmalzahlung und einer Erhöhung unter 1 Prozent ist für sie völlig unzureichend.
„Die Verhandlungen verlaufen zu schleppend. Deshalb starten wir heute die Warnstreikphase. In den Betrieben wächst der Unmut. Trotz Bauboom und enormem ‚Baustoffhunger‘ auf den Baustellen sehen die Arbeitgeber nur dunkle Wolken am Horizont – das passt gar nicht mit der Arbeit in den Betrieben zusammen“, sagt Warnstreik-Koordinator Andreas Harnack.
Der Regionalleiter der IG BAU Baden-Württemberg geht davon aus, dass der Tarifkonflikt spätestens dann landes- und auch bundesweit Auswirkungen auf die Materialversorgung für den Bau haben wird, wenn „die Warnstreiks weiter ausgeweitet werden“. Vorher gebe es für die Arbeitgeber jedoch noch eine Chance zum Einlenken: Am 14. Juli trifft der Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg noch einmal mit der IG BAU zur vierten Verhandlungsrunde zusammen.
PM Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Regionalbüro Baden-Württemberg