Am Mittwoch Übergabe des Offenen Briefes „Soziale Arbeit ist unverzichtbar“ an Kultusministerin Eisenmann und Fraktionsvorsitzende

ver.di hatte am Freitag (19. Juni) rund 80.000 Unterschriften unter den Offenen Brief „Soziale Arbeit ist unverzichtbar“ an das Bundesfamilienministerium übergeben und damit ihre Forderung nach einer Stärkung der Sozialen Arbeit in der Corona-Krise bekräftigt. Der Brief wird am Mittwoch auch Spitzenpolitiker*innen des Landes übergeben: Am 24. Juni um 15:45 Uhr werden Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, und eine kleine Delegation betroffener Beschäftigter den offenen Brief vor dem Landtag an Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann sowie die Fraktionsvorsitzenden der SPD, Andreas Stoch, der FDP, Dr. Hans-Ulrich Rülke, sowie an den Abgeordneten Thomas Poreski, Vorsitzender des Arbeitskreises Soziales und Integration und Sprecher für Sozialpolitik der Grünen übergeben.

Hansi Weber, Landesfachgruppenvorsitzende Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe bei ver.di im Land: „Die Bedingungen der sozialen Arbeit in den Betreuungseinrichtungen, in der Kinder- und Jugendhilfe, den sozialen Diensten, der Behindertenhilfe oder in den Hilfen für Wohnungslose und Geflüchtete haben sich in der Corona-Krise nochmals erheblich verschlechtert. Den Beschäftigten haben häufig ausreichende Schutzmaßnahmen gefehlt, die schon vorher sehr enge Personalausstattung wurde dramatisch. Nur durch den extrem engagierten Einsatz der Beschäftigten konnten die Dienste aufrechterhalten werden. Wir fürchten nach Corona ist vor dem Burnout.“

„Die auch durch die Corona-Zwangs-Maßnahmen in keiner Weise zu rechtfertigen Gewaltexzesse in Stuttgart haben gleichwohl gezeigt: Wir brauchen dringender denn je eine gute Jugendarbeit. Mit Profis, die alle Jugendlichen noch erreichen können. Und vor allem: mit ausreichend Personal und deutlich besseren Arbeitsbedingungen“, so Hanna Binder.

Um den Gesundheitsschutz der Beschäftigten in der Sozialen Arbeit zu gewährleisten, braucht es bundesweite Regelungen, die Beschäftigten, Adressatinnen und Adressaten, Kindern und Eltern Sicherheit geben. Die durch das Bundesarbeitsministerium formulierten Standards eigenen sich für weite Teile der Arbeitswelt, nicht aber für pädagogische, unterstützende, betreuende Dienstleistungen an und mit den Menschen.

„Die Bundesregierung muss dafür die Verantwortung übernehmen und darf die Bundesländer und Träger der Sozialen Arbeit nicht damit allein lassen“, so Binder: „Wir wenden uns am Mittwoch an die Landespolitik, um die Situation zu beleuchten und vor allem um gemeinsam für gute Bedingungen in der sozialen Arbeit zu kämpfen.“

Der schon seit Jahren bestehende Fachkräftemangel wird durch die Corona-Krise verschärft, dies gilt insbesondere auch in den Kitas und pädagogischen Betreuungseinrichtungen. Deren sprunghafte Öffnung lässt auch im Land die realen Kapazitäten unberücksichtigt. Dies geht nun oftmals zu Lasten der Beschäftigten; dabei müssten insbesondere Beschäftigte, die Risikogruppen angehörten, geschützt werden.

Die Forderungen des Offenen Briefes an Politik und Arbeitgeber wird ver.di in einer bundesweit digitalen Podiumsdiskussion per Stream Anfang Juli 2020 diskutieren.

Weitere Informationen unter: http://www.mehr-braucht-mehr.verdi.de

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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