Wissenschaft weltoffen: Mobilität in alle Richtungen stärken

Es ist ein Kompliment an unsere Hochschulen, dass sie international so anerkannt sind und Deutschland viertbeliebtestes Gastland für internationale Studierende geworden ist. Diese Erfolgsgeschichte muss weitergehen. Sorgen bereitet umso mehr, dass die Bundesregierung Förderorganisationen wie den DAAD und die Humboldt-Stiftung (AvH) finanziell an der kurzen Leine hält. Im anstehenden Haushaltsverfahren wird der Bundestag nachsteuern müssen.

Auch wenn Deutschland viertbeliebtestes Gastland für internationale Studierende ist, ist es bedenklich, dass West- und Mitteleuropa als Gastregion an Boden verlieren. Als demographisch schrumpfende und zugleich innovative Volkswirtschaft bleibt Europa nur mit Weltoffenheit und „Brain Circulation“ kreativ und zukunftsfähig. Die Bundesregierung, allen voran Außenminister Maas und Bildungsministerin Karliczek, sind gut beraten, mit ihren EU-Kollegen ein Konzept für eine Trendwende zu erarbeiten, damit Europa seinen Status als attraktivste Adresse für Studierende und Forschungsaufenthalte behält.

Dringenden Handlungsbedarf gibt es bei den Studierenden in Deutschland: Das Ziel, wonach jeder zweite deutsche Studierende akademische Auslandserfahrung sammeln soll, rückt immer weiter in die Ferne. Denn nur noch 28 Prozent gehen von Deutschland aus in die Welt, so wenig wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Es braucht dringend höhere Anstrengungen, damit verstärkt Studierende aus Nicht-Akademiker-Haushalten oder auch Lehramtsstudierende Auslandserfahrungen sammeln können. Wenn Mobilität an Finanzierungsfragen oder an Unsicherheiten bei der Anerkennung von Studienleistungen scheitern, lässt sich das selbstgesteckte Ziel nicht erreichen.

 

PM BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/politik/96533/

Schreibe einen Kommentar