Festgefahrene Tarifverhandlungen – ver.di ruft Sicherheitskräfte an drei Flughäfen zu Warnstreiks auf – Streik auch in Stuttgart am Montag

 ver.di ruft die Beschäftigten des Wach- und Sicherheitsgewerbes zu ausgeweiteten Warnstreiks an drei Flughäfen auf. Das Sicherheitspersonal an den Flughäfen Stuttgart, Hamburg und Hannover ist dazu aufgefordert, mit Beginn des Montags (9. Februar 2014) ganztägig die Arbeit niederzulegen. Damit wird angesichts der festgefahrenen Tarifverhandlungen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hamburg und Niedersachsen der Druck auf den Arbeitgeberverband BDSW erhöht, nachdem in Nordrhein-Westfalen am Donnerstagabend ein Tarifergebnis erzielt worden ist.

In Baden-Württemberg verweigern sich die Arbeitgeber seit der vierten Runde am 20. Januar weiteren Verhandlungen. Deshalb wird ver.di am Montag mit Beginn der Frühschicht um drei Uhr auch die Beschäftigten der Sicherheitsdienste am Stuttgarter Flughafen zum ganztägigen Warnstreik aufrufen. Betroffen werden erneut die Personalkontrollen, die Kontrollen der Passagiere sowie die Frachtkontrollen sein. Auch Sicherheitsdienste für weitere Gebäude und Unternehmen werden bestreikt. Streiks der Bewachung der kerntechnischen Anlagen werden derzeit geplant.

Eva Schmidt, ver.di Verhandlungsführerin in Baden-Württemberg: „In Nordrhein-Westfalen haben die Arbeitgeber die nötigen Schritte gemacht. Wir wollen hier verhandeln, wir wollen einen Abschluss. Dafür streiken wir ab Montag.“

Die vierte Verhandlungsrunde war am 20. Januar trotz leichter Annäherungen ohne Ergebnis und ohne neuen Termin beendet worden. Betroffen sind in Baden-Württemberg insgesamt rund 19.000 Beschäftigte in den unterschiedlichen Bereichen des Bewachungsgewerbes. Am Flughafen findet am Montag der dritte Streiktag in der laufenden Tarifrunde statt.

Die Gehälter in der Bewachung liegen in den unterschiedlichen Bereichen zwischen 9,20 Euro und 15,55 Euro. Am Flughafen arbeitet ein Teil der Beschäftigten zu Löhnen zwischen 13 und 14 Euro.

Die Prüfungen nach Abschluss der Ausbildung am Flughafen sind so streng, dass bis zu 80 Prozent der Bewerber durchfallen, und nur, wer alle Tests bestanden hat, die Arbeit aufnehmen darf. Trotz dieser strengen Auswahl am Ende der Ausbildung müssen die Beschäftigten weiterhin mit ständigen Überprüfungen rechnen, bei Fehlern droht der Jobverlust.

Schmidt: „Diese Arbeit ist äußerst belastend. Testpersonen versuchen Waffen durch die Kontrollen zu schmuggeln. Die Bewacherinnen und Bewacher müssen dann in Sekunden die richtigen Entscheidungen treffen, ohne zu wissen, ob sie Terroristen vor sich haben oder nicht.“

 

PM

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