Drei Zeiten ragen aus unserem jährlichen Alltag heraus: Die Weihnachtszeit, die Urlaubszeit und der Geburtstag.
Der Weihnachtszeit mit all seinen Besonderheiten kann oder will man sich kaum entziehen. Urlaub ist oft die Zeit, in der wir aus dem Alltag bewusst aussteigen, Pause und was ganz anderes machen. Geburtstag feiern wir – oder auch nicht. Für viele ein besonderer Tag mit Glückwünschen, Gästen, einem Fest, Geschenken. Eine Zäsur: wieder ein Jahr oder gar Jahrzehnt älter.
Wenn wir diese Alltagsunterbrechung wahrnehmen und gestalten, dann hängen daran auch viele Emotionen, Erwartungen und Besonderheiten – die wir selbst anstoßen oder die gesellschaftliche Tradition sind.
Wir unterbrechen mit diesen besonderen Zeiten den Alltag, besinnen uns auf uns selbst, auf das Leben, auf unseren Glauben, auf Gott. Wir fragen so manches, was im Alltag untergeht. Wir feiern und tun uns und anderen Gutes. Es gibt Geschenke, wir gönnen uns was, wir lassen es uns etwas kosten.
Auch unser Glaube kennt und bietet einige heilsame Unterbrechungen mit all seinen Traditionen und Festen und Segensstationen, wie Taufe, Konfirmation, Trauung, Jubiläen, Trauerfeiern. Wir unterbrechen den Alltagstrott, wir besinnen uns, fragen nach Grund und Sinn, nach Vergangenheit und Zukunft, nach Orientierung und Halt. Wir kommen mit Gott ins Gespräch und begegnen seinem Segen – seiner Zusage, uns zu begleiten, uns Halt, Grund, Maß und Ziel fürs Leben anzubieten. Gott begegnet uns mit seinem Zuspruch und seinem Anspruch.
Das bietet uns auch die kleinste Einheit, das kleine Fest der heilsamen Unterbrechung und der möglichen Gottesbegegnung – der wöchentliche Sonntag. Gut, dass wir ihn haben. Wir sollten ihn schätzen, gestalten und bewahren. Er tut uns gut, er hebt uns über den Alltag hinaus – und bietet uns im Gottesdienst den Raum und die Zeit, Gott zu begegnen, auf ihn zu hören, mit ihm zu reden und mit seinem Segen weiterzugehen.
Ich wünsche Ihnen wohltuende, hilfreiche und segenserfüllte „besondere Zeiten“.
Pfarrer Thomas Harscher