Neue INSA-Umfrage: 58 Prozent der Bevölkerung für Böllerverbot an Silvester

Klares Nein zu gefährlicher und tierquälerischer Böllerei: Eine zwischen dem 10. und 13. Januar durchgeführte, von PETA beauftragte repräsentative INSA-Umfrage unter 2.005 Befragten ergab, dass 58 Prozent der Deutschen ein bundesweites generelles Verbot von privatem Feuerwerk an Silvester befürworten. Mit 34 Prozent spricht sich nur rund ein Drittel gegen ein Verbot aus. Jetzt ist die Politik gefragt: Die Tierrechtsorganisation fordert die neue Bundesregierung auf, als eine ihrer ersten Amtshandlungen das Sprengstoffgesetz entsprechend zu ändern – und somit endlich echten Schutz für Menschen und Tiere an Neujahr zu gewährleisten.

„Nancy Faesers starrköpfiges Nein zu einem generellen Böllerverbot trotz der breiten Kritik und rund zwei Millionen Unterschriften für ein Verbot ist einfach nur beschämend“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Jetzt kommt es auf die neue Regierung an, endlich den Willen der großen Mehrheit der Bevölkerung umzusetzen. Die Fakten liegen auf dem Tisch: Jedes Jahr aufs Neue leiden Millionen Tiere unter der Knallerei, den grellen Blitzen und den unbekannten Gerüchen, die durch Feuerwerkskörper an Silvester entstehen. Hunderte Katzen und Hunde entlaufen jährlich, Wildtiere und heimatlose Katzen erleiden enormen Stress. 58 Prozent der Deutschen wollen dies nicht mehr – genauso wenig wie die Gefahr für ihr eigenes Hab und Gut oder sogar ihr Leben, die von den Böllern ausgeht.“

Wunsch nach Verbot in der Gesellschaft weitverbreitet
Mit 64 Prozent sprechen sich laut der neuen Umfrage besonders viele Frauen für ein Verbot aus, aber auch 51 Prozent der Männer. Hinsichtlich der Parteipräferenz der Befragten positionierten sich vor allem FDP- (43 Prozent) und AfD-Anhänger (47 Prozent) gegen ein Verbot, während mit 74 Prozent besonders viele Anhänger der Grünen für ein Verbot eintreten. Mehrere große Baumarktketten wie Hornbach, Globus Baumärkte, Obi und Bauhaus sind in der Vergangenheit mit gutem Beispiel vorangegangen und haben Silvesterfeuerwerk bereits aus ihrem Sortiment ausgelistet. Eine Anfang Januar 2025 von der Gewerkschaft der Polizei und 33 weiteren Tierschutz- und Umweltorganisationen, darunter PETA, an das Innenministerium überreichte Petition für ein Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk wurde von rund zwei Millionen Menschen unterzeichnet.

Feuerwerk hat massiv schädliche Auswirkungen auf Tiere, Menschen und die Umwelt
Wildtiere leiden aufgrund der lauten Feuerwerkskörper unter massivem Stress. Sie reagieren besonders empfindlich auf die extreme Geräuschkulisse. Bei drohender Gefahr flüchten sie in der Regel. Der außergewöhnliche Stress kann die Tiere im schlimmsten Fall so schwächen, dass sie die Wintermonate nicht überleben. Gerade im Winter müssen Wildtiere gut mit ihren Kräften haushalten, da sie nur begrenzte Energie- und Nahrungsreserven zur Verfügung haben. Ein hoher Energieverlust durch Störungen oder panisches Flüchten kann lebensbedrohliche Folgen haben. Rauchschwaden und helle Leuchtraketen können außerdem zu Desorientierung führen, ihnen die Sicht nehmen und sie blenden, sodass sie Hindernissen nicht mehr rechtzeitig ausweichen können. [1] Es dauert häufig Tage oder sogar Wochen, bis sie sich von diesem Schock erholt haben.

Auch Hunde, Katzen, Vögel und viele andere tierische Mitbewohner sind beim Jahreswechsel häufig großem Stress ausgesetzt. Jedes Jahr verzeichnen Tierkliniken zahlreiche Fälle von Tieren, die während der Silvesternacht behandelt werden müssen. Infolge der Angst und Fluchtversuche verletzen sie sich die Gliedmaßen, brechen sich die Knochen oder ziehen sich andere Verletzungen zu. Zudem führen die lauten Feuerwerkskörper immer wieder zu zahlreichen Unfällen. So liefen in den vergangenen Jahren beispielsweise oftmals Pferde auf Straßen. Panische Kraniche und Gänse flogen in Autos, weil sie die Orientierung verloren hatten. Zudem leidet die Umwelt unter den Feuerwerkskörpern. Am ersten Tag des neuen Jahres ist die Feinstaub-Konzentration vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. Die Folgen für die menschliche Gesundheit reichen von vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege über einen erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern bis zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Shamoun-Baranes J., Dr. Adriaan M., van Gasteren H., van Loon E. E., Leijnse H., Bouten W. (2011): Birds flee en mass from New Year’s Eve fireworks. Behavioral Ecology. doi:10.1093/beheco/arr102.

PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützenden die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.

PM PETA Deutschland e.V.

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