Sonntagsgedanken: „Friedenslicht aus Betlehem“

Am Freitag, den 15.12. startete eine kleine Delegation von vier Pfadfinderinnen und Pfadfinder nach Wien. Der Auftrag: das Friedenslicht von Betlehem nach Göppingen zu holen. Die ökumenische Aktion
„Friedenslicht aus Betlehem“ findet jährlich statt. Immer am dritten Adventssonntag kommen Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Europa zusammen, um gemeinsam die Aussendung des Lichtes zu feiern.

Auf den ersten Moment scheint so eine brennende Kerze ganz unscheinbar. Doch durch die Verteilung in ganz Europa, durch das verbindende Zeichen, durch das gemeinsame Gebet um Frieden und eben durch das Entzünden der Flamme an dem Ort, wo Jesus seinen Weg in unserer Welt begonnen hat, ist dieses Licht ein starkes Zeichen des Friedens und der Hoffnung. Zudem ist das Friedenslicht ein Zeichen für Freundschaft, Gemeinschaft und Verständigung aller Völker.

Wenn wir auf die Welt blicken, dann ist man hin und wieder fassungslos. Vieles, was in der Welt passiert, können wir nicht verstehen oder nur schwer annehmen. Und da darf man sich auch die Frage stellen, was so eine kleine brennende Kerze verändert. An Weihnachten, in wenigen Tagen, feiern wir, dass Gott Mensch wird; dass Gott als Licht der Welt zu uns kommt; Gott macht sich klein und kommt als kleines Kind im Stall in unsere Welt. In diesem Fest hat all das Platz, was wir in unserem Leben, in unserer Welt nicht verstehen oder manchmal nur schwer annehmen können. Die kleine brennende Kerze mit dem Friedenslicht aus Betlehem ist ein hoffnungsvolles „Trotzdem“, welches die Herzen der Menschen erreichen und stärken kann und uns zeigt, dass auch als das Unverständliche, was uns im Leben begegnet, bei Gott einen Ort hat.

Am Sonntagmorgen gegen 5:00 Uhr kam die Delegation wieder in Göppingen an – müde von der langen Fahrt, aber bereichert mit vielen Eindrücken, Erlebnissen und Begegnungen mit anderen Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Europa und vor allem mit der Zuversicht, dass sie durch dieses kleine Zeichen den Menschen etwas Hoffnung auf Frieden schenken können.

In den kommenden Tagen stehen viele weitere Aktionen mit dem Friedenslicht an: ein Besuch im Staatsministerium, im Landtag, im Landratsamt und Aussendungsgottesdienste. Durch das Verteilen des Lichtes wird die Welt spürbar heller und die Aktion zeigt wie sich die Botschaft von der Geburt Christi in der Welt verbreitet.

Diakon Josef Putz und Pfarrvikar Thomas Kley, Seelsorgeeinheit Göppingen

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