Zweiter internationaler Naturfaserkongress

Minister Peter Hauk hat den zweiten internationalen Naturfaserkongress in Stuttgart eröffnet. Im Fokus des Kongresses standen die Gewinnung und industrielle Verarbeitung nachwachsender Roh- und Reststoffe sowie das Themenfeld Biopolymere.

„Die Natur stellt zahlreiche Materialien mit nützlichen Funktionen bereit, die unsere Gesellschaft teilweise vergessen hat. Holz sowie Faserpflanzen wie Hanf oder Flachs werden seit jeher genutzt – und das hat gute Gründe. Sie sind klimapositiv, können für innovative Anwendungen genutzt werden und somit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Textil- und Bauindustrie leisten. Mit modernen Verfahren und Fertigungstechnologien sowie der Digitalisierung und Automatisierung eröffnen sich uns heute ganz neue Möglichkeiten für die Verarbeitung und Nutzung von Naturfasern. Ich freue mich deshalb sehr, heute den zweiten Naturfaserkongress zu eröffnen. In zahlreichen Verbundprojekten und mit dem Kongress selbst fördern wir die überregionale Vernetzung sowie eine branchenübergreifende Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis. Diese beiden Aspekte sind oftmals die Basis für bahnbrechende Innovationen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, bei der Eröffnung des zweiten Naturfaserkongresses in Stuttgart.

Im Fokus des zweiten Naturfaserkongresses unter dem Motto „THE Congress – NATURALfiberEXTRACTION“ stehen die Gewinnung und industrielle Verarbeitung nachwachsender Roh- und Reststoffe sowie das Themenfeld Biopolymere. Damit werden die Verarbeitungstechniken für Naturfasern und biobasierte Rohstoffe gefördert. In einer begleitenden Ausstellung und einem „Material-Slam“ präsentieren insbesondere junge Unternehmen und Institute ihre Kompetenzen in diesem Zukunftsfeld.

Kongress als Teil der Landesstrategie

Der Kongress ist wesentlicher Bestandteil eines Bioökonomie-Projekts, welches im Rahmen der Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg“ vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg gefördert wird.

„Durch die Nutzung von erneuerbaren oder recycelbaren Roh- und Reststoffen können neue Wertschöpfungsmöglichkeiten erschlossen werden. Gleichzeitig können Treibhausgasemissionen gesenkt und die Biodiversität gefördert werden. Mit der stärkeren Nutzung von Naturfasern gehen wir in Baden-Württemberg einen weiteren Schritt in Richtung einer bio-basierten und kreislauforientierten Wirtschaft. Baden-Württemberg hat für diese Transformation eine sehr gute infrastrukturelle Ausgangslage. Mit unseren rund 1.000 Biogasanlagen verfügen wir über Knowhow, Prozessenergie und die Möglichkeit, Reststoffströme energetisch zu verwerten. Deshalb unterstützen wir zukunftsweisende Bioraffinerie-Konzepte, um alle Schritte der Biomasseerzeugung, -aufbereitung, -konversion bis zum Produkt und schließlich die Rückgewinnung von Nährstoffen in der Praxis demonstrieren zu können. Dadurch steigern wir die Wertschöpfung vor Ort und reduzieren die Abhängigkeit von globalen Lieferketten“, betonte Minister Hauk.

Naturfaserbasierte Werkstoffe in Baden-Württemberg

Die Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg e.V. (AFBW) wird vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz seit Juni 2022 für die Vernetzungs- und Informationsarbeit auf dem Gebiet der naturfaserbasierten Werkstoffe gefördert. Sie verbindet branchenübergreifend Wissenschaft und Wirtschaft mit dem Ziel der Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitute in der Region. Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) forschen und entwickeln entlang der textilen Wertschöpfungsketten und beziehen dabei Unternehmensabläufe und Geschäftsmodelle mit ein. Im Bereich „Smarte Textilien“ kommt modernste Mikro- und Nanotechnologie zum Einsatz und für „Textil 4.0“ wird das Potenzial der digitalen Informationstechnik- und Kommunikationstechnologien für die Textilindustrie ausgeschöpft.

Das Land unterstützt mit der Umsetzung der „Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie“ die Transformation der Wirtschaft in Baden-Württemberg. Im Rahmen der Bioökonomie soll die Nutzung fossiler Rohstoffe durch die nachhaltige Erzeugung und Nutzung biologischer Ressourcen ersetzt werden. Die vielfältigen Anwendungsgebiete der Bioökonomie bieten Chancen, den aktuellen ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise zu begegnen.

Bioökonomie Baden-Württemberg

PM Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

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