Eintragung der Burg Hohenstaufen in das Denkmalbuch

Das Landesamt für Denkmalpflege des Regierungspräsidiums Stuttgart hat vorgeschlagen, die Burg Hohenstaufen als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung in das Denkmalbuch einzutragen. Der Gemeinderat wird dem Vorschlag in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag, 14. März, voraussichtlich zustimmen.

Die Reste der ehemaligen Burg Hohenstaufen sind bisher als sogenanntes „einfaches Kulturdenkmal“ im Verzeichnis der unbeweglichen Bau- und Kulturdenkmale in Baden-Württemberg gelistet. Das Regierungspräsidium Stuttgart als höhere Denkmalschutzbehörde plant nun, die Burg Hohenstaufen als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ in das Denkmalbuch einzutragen.

Auf dem Göppinger Hausberg Hohenstaufen befindet sich die Ruine der Stammburg der Staufer, die um 1070 erbaut und im Bauernkrieg 1525 zerstört wurde. Von Kaiser Friedrich I. Barbarossa ist ein Aufenthalt „in castro stauff“ im Jahr 1181 urkundlich überliefert. Zum Gedenken an das Staufergeschlecht und aus Anlass des Jubiläums „25 Jahre Straße der Staufer“ wurde im Jahre 2002 eine Stauferstele auf dem Berg errichtet. Hohenstaufen ist der Mittelpunkt der Kulturroute „Straße der Staufer“, die zu den wichtigsten Bauzeugnissen der Stauferzeit führt.

Am Fuße des Berges steht die Pfarrkirche St. Jakob aus dem 15. Jahrhundert (auch Barbarossakirche) neben dem Dokumentationsraum für staufische Geschichte. Die dortige Ausstellung informiert über den Hohenstaufen als Denkmal deutscher Geschichte. Das Interesse an den Staufern erreichte in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Staufer-Ausstellung in Stuttgart 1977 seinen Höhepunkt: rund 600.000 Besucher in sechs Monaten wurden verzeichnet, viele der damaligen Aktionen und Einrichtungen wie die „Straße der Staufer“ oder auch das Staufermuseum am Fuße des Hohenstaufens bestehen bis heute.

Der Hohenstaufen erhebt sich etwa drei Kilometer nordöstlich von Göppingen als freistehender Bergkegel mit einer Höhe von 684 Metern über NN. Er ist eine prägnante Landmarke in der Alblandschaft und zusammen mit dem Stuifen und dem Hohenrechberg bildet er die landschaftlich prägende Gruppe der drei Kaiser-Berge zwischen Göppingen und Schwäbisch Gmünd. Heute präsentiert sich der Gipfel des Hohenstaufens als annähernd ovales Plateau, auf dem die 1935-1938 ergrabenen Reste der ehemaligen Burg zu finden sind. Hauptsächlich sind es Mauern aus unregelmäßigen Sandsteinquadern, die aus dem lokal anstehenden Eisensandstein gefertigt wurden. Es ist archivalisch bezeugt, dass die Burg Hohenstaufen um 1070 von Herzog Friedrich von Schwaben errichtet oder ausgebaut wurde, denn auch schon vorher war der Ort nachweislich besiedelt. Der Hohenstaufen zählt damit zu den frühen hochmittelalterlichen Hochadels- und Gipfelburgen in Südwestdeutschland.

Begründet wird die Eintragung der Burg Hohenstaufen in das Denkmalbuch laut Gutachten des Landesamts für Denkmalpflege mit heimatgeschichtlichen und landschaftlichen bzw. raumwirksamen Gründen. Die Burg sei ein Denkmal von hohem landeshistorischen Wert und bis heute wichtiger Identifikationsfaktor für Südwestdeutschland sowie der Stadt Göppingen. Durch die geplante Eintragung der Burg Hohenstaufen als besonderes Kulturdenkmal wird die besondere Bedeutung des Bergs Hohenstaufen als Landmarke mit großer Fernwirksamkeit einem zusätzlichen Schutz unterstellt. Die Eintragung bewirkt, dass bauliche Anlagen in der Umgebung, soweit sie für das Erscheinungsbild des Kulturdenkmals von erheblicher Bedeutung sind, nur mit Genehmigung der Denkmalschutzbehörde errichtet, verändert oder beseitigt werden dürfen.

Hohenstaufen-Führung:

Wer nicht nur den einmaligen Blick vom 684 Meter hohen Gipfel des Hohenstaufens genießen, sondern auch mehr über seine bewegte Geschichte erfahren möchte, dem bietet die Stadt Göppingen immer im Frühjahr und Sommer einmal im Monat die Gelegenheit, kostenlos an einer Führung teilzunehmen. Man trifft sich jeweils am ersten Sonntag des Monats um 14 Uhr an der Stauferstele auf der Ostseite des Bergplateaus. Die nächsten Termine sind am Sonntag, 7. April (mit Margit Haas), und Sonntag, 5. Mai (mit Susanne Brzuske). Für Interessierte gibt es anschließend auch noch die Möglichkeit zu einer Führung durch die Staufer-Ausstellung am Hohenstaufen.

 

PM Stadtverwaltung Göppingen

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