Vereinbarung zum schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur

Netz- und Ladeinfrastrukturbetreiber im Land haben eine Branchenvereinbarung für einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur in Baden-Württemberg geschlossen. Damit schafft das Land eine wertvolle Grundlage für die Verkehrswende in Baden-Württemberg.

Den Hochlauf der Elektromobilität und den Ausbau der Ladeinfrastruktur weiter zu beschleunigen, ist das Ziel der 20. März 2023 geschlossenen Branchenver­einbarung zur „Netzintegration von Ladeinfrastruktur in Baden-Württemberg“ (PDF). Unterzeichnet haben die Vereinbarung der Verband für Energie- und Wasser­wirtschaft Baden-Württemberg e.V. (VfEW), der Verband kommunaler Unterneh­men – Landesgruppe Baden-Württemberg (VKU BW), die Netze Baden-Württemberg GmbH, die EnBW Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) sowie das Umwelt- und Energieministerium Baden-Württemberg. Mithilfe der nun getroffenen Vereinba­rung sollen Verzögerungen und Hürden beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität abgebaut werden. Dazu gehören auch Maßnahmen, um Prozesse zum Netzanschluss zu verschlanken, zu standardisieren und zu digita­lisieren.

Wichtiges Bekenntnis zum Ausbau der Ladeinfrastruktur

Für Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker ist die getroffene Vereinba­rung ein wichtiges Bekenntnis zum Ausbau der Ladeinfrastruktur im Land: „Damit schaffen wir eine wertvolle Grundlage für die Verkehrswende in Baden-Württemberg. Für den Umstieg auf die klimaschonende Elektromobilität benötigt wir eine angemessene Ladeinfrastruktur. Um diese in Zukunft weiter auszu­bauen und Ladepunkte schnell ans Stromnetz anzuschließen, haben wir die Netz- und Ladeinfrastrukturbetreiber in Baden-Württemberg im Rahmen unseres Strategiedialogs Automobilwirtschaft an einen Tisch zusammengebracht. Die gemeinsame Vereinbarung ist nun das Ergebnis der intensiven Gespräche und ein weiterer Schritt auf unserem Weg hin zu einer zukunftsfähigen Netzinfra­struktur.“

Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Baden-Württemberg, Klaus Eder, betonte anlässlich der Unterzeichnung der Branchenvereinbarung: „Es ist besser, miteinander statt übereinander zu reden. Deshalb hilft die nun vorliegende Bran­chenvereinbarung, Hemmnisse beim Ausbau der Ladeinfrastruktur gemeinsam abzubauen.“

Die Bedeutung der Vereinbarung hob der Präsident des VfEW, Klaus Saiger, hervor: „Mit der Branchenvereinbarung haben wir den wichtigen Schulterschluss zwischen Netzbetreiber und Ladeinfrastrukturbetreiber geschafft. Wir begrüßen diesen Schritt, weil mit der Optimierung der Prozesse rund um den Anschluss von neuen Ladepunkten der so wichtige Ausbau der Infrastruktur schneller vorangetrieben werden kann. Ich bin überzeugt, dass von der Vereinfachung und klaren Regelung auch Stadtwerke profitieren können, die im Ländlichen Raum abseits der großen Städte und Autobahnen in neue Ladepunkte und die entsprechenden Netze investieren.“

Grundlage für den Hochlauf der Elektromobilität

Dr. Martin Konermann, technischer Geschäftsführer der Netze BW GmbH, führte zur getroffenen Abmachung aus: „Das Stromnetz und der Ausbau der Ladeinfra­struktur sind die Grundlage für den Hochlauf der Elektromobilität. Als größter Ver­teilnetzbetreiber in Baden-Württemberg wissen wir: Die Bewältigung der steigen­den Anmeldezahlen von Ladeinfrastruktur, Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen ist eine große Herausforderung für die operativen Prozesse der Verteilnetzbe­treiber. Damit die Netzintegration erfolgreich wird, bedarf es der Zusammenar­beit aller Akteure. Mit der Unterzeichnung der Branchenvereinbarung bekennen wir uns zu unserer Verantwortung – damit Kundinnen und Kunden genau den Netzanschluss erhalten, den sie benötigen.“

Volker Rimpler, der als Vice President Construction & Rollout E-Mobilität den bundesweiten Ausbau der Schnellladeinfrastruktur bei der EnBW verantwortet, sagt: „Die Vereinbarung adressiert einen zentralen Punkt, der für den beschleu­nigten Ausbau der öffentlichen Schnellladeinfrastruktur wichtig ist: die schnelle Verfügbarkeit neuer Ladepunkte. Als Betreiberin des bundesweit größten Schnellladenetzes erleben wir den Netzanschluss eines Standorts oftmals als aufwendig und zeitintensiv. Deshalb begrüßen wir die Initiative des Umweltmi­nisteriums in Baden-Württemberg ausdrücklich, diese Prozesse dauerhaft deut­lich zu optimieren. Davon profitieren alle beteiligten Akteure, allen voran die Au­tofahrerinnen und Autofahrer. In der beschleunigten Verfügbarkeit liegt ein Schlüssel für die nachhaltige Antriebswende und die Erreichung der Klimaziele im Verkehr.“

Die Branchenvereinbarung

Zu den wichtigsten Inhalten der Branchenvereinbarung gehören:

  • Verständigung über Ziele, Rolle und Aufgaben der Netzbetreiber, Ladeinf­rastrukturbetreiber sowie der Politik für einen beschleunigten Aus- und Aufbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge
  • eine effizientere Zusammenarbeit und enger bilateraler Austausch zwi­schen Netz- und Ladeinfrastrukturbetreibern durch beispielsweise die Entwicklung und Abstimmung digitaler und standardisierter Antragsver­fahren
  • transparente Bereitstellung von Informationen über den aktuellen Bear­beitungsprozess von Antragsverfahren für eine effiziente Projektabwick­lung und Planbarkeit von Inbetriebnahmen

Die unterzeichnete Branchenvereinbarung ist das Ergebnis von Branchen­gesprächen, die im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg zwischen Netz- und Ladeinfrastrukturbetreibern sowie Verbänden angestoßen wurden. Innerhalb dieses Dialogs wurden aktuelle Hemmnisse beim Netzanschluss von Ladeinfrastruktur identifiziert und Lösungsvorschläge erar­beitet. Eine agile Arbeitsgruppe hat im Anschluss an die Branchengespräche die geschlossene Branchenvereinbarung erstellt und abgestimmt.

Ergänzend zur Branchenvereinbarung arbeitet die Landesregierung aktuell da­ran, den Netzanschluss von Wind- und Photovoltaik-Anlagen im Land zu verbessern. Dazu wurde eine eigene Arbeitsgruppe im Rahmen der Task Force „Ausbau der erneuerbaren Energien“ eingesetzt.

Branchenver­einbarung zur „Netzintegration von Ladeinfrastruktur in Baden-Württemberg“ (PDF)

PM Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft

 

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