In Göppingen kann wieder gefeiert werden. Viele Menschen haben darauf hin gelebt und freuen sich. Maientag – ein Freudenfest, ein Friedensfest. Können und dürfen wir es in diesem Jahr mit Leichtigkeit feiern oder müssen wir doch innehalten? Rückblickend sind wir dankbar für viele Jahre Frieden in unserem Land, in Europa – also doch ein Friedensfest? Seit Februar ist Krieg in der Ukraine. Wir werden mit hineingezogen und die Frage, welche Reaktion richtig oder falsch ist, welche Haltung wir einnehmen müssen, ist nicht so einfach zu beantworten – also innehalten und nachdenken?
Wir leben zwischen Leichtigkeit und Schwere. Wir dürfen feiern und sind gefragt mitzuhelfen, dass denen, die in Not und Elend geraten sind, geholfen wird.
Frieden ist möglich, sagt Jesus in der Bergpredigt. Er schlägt dazu den radikalen Verzicht auf Gewalt vor. Frieden ist möglich, sagt Jesus im Johannesevangelium. Er lädt dazu ein, sich mit allen Sorgen und Fragen an ihn zu wenden, um inneren Frieden zu erlangen.
Frieden ist möglich. Doch er wird nicht nur einfach geschenkt. Frieden ist nicht Dreingabe des Lebens. Frieden ist Arbeit. Frieden ist Aufgabe eines jeden Menschen. Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Streit oder Gewalt. Frieden ist aufeinander zu gehen, miteinander reden, sich wertschätzen. Frieden kehrt ein, wo wir wahrnehmen, dass Sie und ich geliebte Geschöpfe Gottes sind, Wunder der Natur, verwundbar, bedürftig, angewiesen auf Anerkennung und Liebe.
Frieden ist möglich. Eine kleine Geschichte mag es verdeutlichen:
Als der Krieg zwischen zwei benachbarten Völkern unvermeidlich war, so erzählt ein chinesisches Märchen, da schickten die Feldherren von beiden Seiten Späher aus, um zu erkunden, wo man am leichtesten in das Nachbarland einfallen könne.
Die Kundschafter kehrten zurück und berichteten auf beiden Seiten dasselbe: Es gäbe nur eine Stelle an der Grenze, die sich dafür eigne. „Dort aber,“ sagten sie „wohnt ein braver Bauer in einem kleinen Haus mit seiner anmutigen Frau und seinem kleinen Kind. Es heißt, sie seien die glücklichsten Menschen der Welt. Wenn wir nun über das Grundstück marschieren, dann zerstören wir das Glück. Also kann es keinen Krieg geben.“ Das sahen die Feldherren ein, und der Krieg unterblieb, wie jeder Mensch begreifen wird.
Diakon Christoph Alber, Evangelische Kirche
In Göppingen kann wieder gefeiert werden. Viele Menschen haben darauf hin gelebt und freuen sich. Maientag – ein Freudenfest, ein Friedensfest. Können und dürfen wir es in diesem Jahr mit Leichtigkeit feiern oder müssen wir doch innehalten? Rückblickend sind wir dankbar für viele Jahre Frieden in unserem Land, in Europa – also doch ein Friedensfest? Seit Februar ist Krieg in der Ukraine. Wir werden mit hineingezogen und die Frage, welche Reaktion richtig oder falsch ist, welche Haltung wir einnehmen müssen, ist nicht so einfach zu beantworten – also innehalten und nachdenken?
Wir leben zwischen Leichtigkeit und Schwere. Wir dürfen feiern und sind gefragt mitzuhelfen, dass denen, die in Not und Elend geraten sind, geholfen wird.
Frieden ist möglich, sagt Jesus in der Bergpredigt. Er schlägt dazu den radikalen Verzicht auf Gewalt vor. Frieden ist möglich, sagt Jesus im Johannesevangelium. Er lädt dazu ein, sich mit allen Sorgen und Fragen an ihn zu wenden, um inneren Frieden zu erlangen.
Frieden ist möglich. Doch er wird nicht nur einfach geschenkt. Frieden ist nicht Dreingabe des Lebens. Frieden ist Arbeit. Frieden ist Aufgabe eines jeden Menschen. Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Streit oder Gewalt. Frieden ist aufeinander zu gehen, miteinander reden, sich wertschätzen. Frieden kehrt ein, wo wir wahrnehmen, dass Sie und ich geliebte Geschöpfe Gottes sind, Wunder der Natur, verwundbar, bedürftig, angewiesen auf Anerkennung und Liebe.
Frieden ist möglich. Eine kleine Geschichte mag es verdeutlichen:
Als der Krieg zwischen zwei benachbarten Völkern unvermeidlich war, so erzählt ein chinesisches Märchen, da schickten die Feldherren von beiden Seiten Späher aus, um zu erkunden, wo man am leichtesten in das Nachbarland einfallen könne.
Die Kundschafter kehrten zurück und berichteten auf beiden Seiten dasselbe: Es gäbe nur eine Stelle an der Grenze, die sich dafür eigne. „Dort aber,“ sagten sie „wohnt ein braver Bauer in einem kleinen Haus mit seiner anmutigen Frau und seinem kleinen Kind. Es heißt, sie seien die glücklichsten Menschen der Welt. Wenn wir nun über das Grundstück marschieren, dann zerstören wir das Glück. Also kann es keinen Krieg geben.“ Das sahen die Feldherren ein, und der Krieg unterblieb, wie jeder Mensch begreifen wird.
Diakon Christoph Alber, Evangelische Kirche