Professor Rainer Würslin und Peter Hofelich: „Angewandte Medizintechnik ist Chance für den Standort Kreis Göppingen!“ – Das Göppinger ‚TZM‘ könnte eine Ideenschmiede für eine neue Branche in der Transformation der heimischen Industrie sein

„Wir sind überzeugt, daß wir hier zur verbesserten Pflege im häuslichen Umfeld zukunftsweisende und praktische Beiträge leisten können“, sagen die Göppinger Hochschul-Forscher Dr. Hiller und Dr. Kaz, die im Schwerpunkt ‚angewandte Medizintechnik‘ am Hochschulstandort Göppingen arbeiten. Anlass war ein Besuch von Peter Hofelich auf Einladung von Professor Rainer Würslin im ‚TZM‘, einem eigenständigen Institut mit  Strahlkraft weit über die große Kreisstadt hinaus. Der frühere Landtagsabgeordnete und langjährige Direktor bei der IBM Deutschland pflegt weiterhin enge Kontakte zu Wissenschaft und Wirtschaft in Land und Region. Ihn beschäftigt der ‚pro-aktive Strukturwandel‘  statt passiver Haltung.  „In der Transformation unserer Industrie hin zu neuen technischen und sozialen Anwendungsfeldern brauchen wir gerade jetzt Mut und Schub“, sagt er.

‚Ambient Assisted Living‘ heißt der Schlüsselbegriff, der Hiller und Kaz umtreibt. Keine Dominanz („Roboter sind in der Pflege nicht geeignet“), sondern Unterstützung durch Technik für die drei Viertel der älteren Mitbürger, die im häuslichen Umfeld auf Pflege angewiesen sind, ist die Devise. Da geht es um Licht-Installationen, die das Umfeld der  eigenen Wohnung gefahrenloser machen. Da geht es um Aktoren und Sensoren, also kleine ‚Heinzelmännchen‘, die vom Bett bis zum Kühlschrank das Leben von Älteren mit einfachen Handgriffen erleichtern. Da geht es auch um Kommunikation, also, wenn es drauf ankommt, mit Diensten schnell in Verbindung zu sein. Das interessierte natürlich auch den sozialpolitischen Sprecher der SPD im Kreistag und Salacher Bürgermeister Julian Stipp, der Hofelich als Kreistags-Kollege zum Termin begleitete. Er sah in den Kommunen des Landkreises Chancen, mit dem Forscher-Team zusammen zu arbeiten. Ideal wäre, so Stipp, wenn man in gemeinnützigen Wohnungsbauunternehmen des Landkreises dafür werben könnte, in einige solcher ‚Pilotwohnungen‘ zu investieren. Alle waren sich auch einig, dass es für die Älteren erstrebenswert ist, „im Quartier zu bleiben“. Ob es für Eigenheimbesitzer das ‚moderne Ausdinghaus‘ nach skandinavischem Vorbild oder für Mieter oder Eigentumswohnungsbesitzer die altersgerecht angepaßte Wohnung im Geschoßwohnungsbau ist.

Würslin und Hofelich hatten vor sieben Jahren das Projekt ‚Industrie-Plattform 4.0 für kleinere und Mittlere Unternehmen‘ an den Hochschulstandorten Göppingen, Aalen und Reutlingen auf den Weg gebracht. Der eine als Dekan, der andere als Staatssekretär. Göppingen profitierte als Leitstelle des Projekts davon. Interessant war es dehalb, mit dem TZM-Gesellschafter Würslin und seinem Geschäftsführer Utikal über weitere Perspektiven des eigenständigen Instituts mit Steinbeis als Gesellschafter der GmbH in der Göppinger David-Straße zu diskutieren. Dort konzentriert man sich auf medizin-technische Anwendungen Von der Software-Entwicklung über Test- und Qualitätsprüfungen für neue Produkte bis zu vorausschauender Wartung sieht man hier größere Potentiale. Professor Markus Ledermann, der als Mechatroniker die interdisziplinäre Forschung kennt und vom nahen Hochschul-Campus zum Termin dazu gestoßen war, bestätigte dies ausdrücklich und warb für ‚Wissenschaft aus der Region für die Region‘. Peter Hofelich dankte abschließend für den Termin und auch den rund 40 Beschäftigten im TZM: „Wir sind an einem Wendepunkt. Göppingen und das Filstal müssen künftig mehr aus den hier dargereichten Möglichkeiten machen!“

PM Peter Hofelich

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