Warnstreiks im öffentlichen Dienst werden fortgesetzt

In der Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder wird ver.di Baden-Württemberg die Warnstreiks heute fortsetzen. Nach dem gestrigen Auftakt mit über 200 Streikenden am Zentrum für Psychiatrie Nordbaden in Wiesloch, wird heute an den Zentren in Zwiefalten und Calw sowie an der Universität Stuttgart-Vaihingen und der Hochschule der Medien gestreikt.

Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Für die Arbeitgeber ist Corona eine dauerhafte Belastung für ihre Haushalte und nur eine temporäre für die Beschäftigten. Es ist genau umgekehrt. Ein Ende der zusätzlichen Belastungen bei der Arbeit ist genauso wenig in Sicht wie ein Ende der Pandemie. Die Steuereinahmen dagegen haben die Talsohle schon lange durchschritten. Und deutlich mehr Respekt ist angesagt: Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind kein Kostenfaktor, sie halten den Laden zusammen.“

Warnstreiks nach ver.di Bezirken in dieser Woche:

Mittelbaden-Nordschwarzwald: Am 9. November am Zentrum für Psychiatrie in Calw, Kundgebung am Mittag.

Stuttgart: Am 9. November Warnstreik an der Uni Vaihingen und Hochschule der Medien. Gegen 11:00 Uhr Demo übers Gelände, gegen 11:30 Uhr Abschlusskundgebung an der Schleife. Am 10. November an der Uni Hohenheim, gegen 11:00 Uhr Demo übers Gelände, gegen 12:00 Uhr Abschlusskundgebung am Euroforum.

Fils-Neckar-Alb: Am Dienstag, 9. November, im ZfP Zwiefalten. Kundgebung um 12 Uhr mit Irene Gölz. 11. November Hochschule Reutlingen, Kundgebung 12 Uhr.

Südbaden Schwarzwald: Am Mittwoch, 10. November, in Freiburg an der Universität Freiburg, Performance um 12 Uhr am Gewerkschaftshaus und im Zentrum für Psychiatrie Emmendingen. Kundgebung Marktplatz Emmendingen um 11.15 Uhr.

Heilbronn-Neckar-Franken: Am Mittwoch, den 10. November, von 06:00 Uhr bis Ende Spätdienst in Weinsberg am Zentrum für Psychiatrie Weinsberg, Streik-Versammlung ab 9:00 Uhr an der Werksfeuerwehr (Einfahrt Gelmersbach); Demonstrationszug über das Gelände um 10:00 Uhr, Abschlusskundgebung oberhalb der Verwaltung um 10:30 Uhr. Am Donnerstag, den 11. November, von 06:00 Uhr bis Ende Spätdienst beim ASB Heilbronn die Kundgebungen vor Ort dauern ca. 30 Minuten: 7:30 Uhr Kundgebung ASB Kindertagesstätte Kinderbunt (John-F.-Kennedy-Str. 6, 74074 Heilbronn). 8:50 Uhr Kundgebung ASB Pflegezentrum Heilbronn-Sontheim (Bottwarbahnstr. 28, 74081 Heilbronn). 10:25 Uhr Kundgebung ASB Haus für Pflege und Gesundheit (Zeppelinstr. 20-22, 74193 Schwaigern). 11:45 Uhr Kundgebung ASB Seniorenhaus am Pfaffenberg in Eppingen (Richard-Wagner-Str. 2, 75031 Eppingen). 13:30 Uhr Kundgebung Seniorenzentrum am Park Amorbach (Eugen-Bolz-Str. 42, 74172 Neckarsulm-Amorbach). Am Freitag, den 12. November, ganztägig an der Hochschule Heilbronn Standort Heilbronn-Sontheim (Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn). Kundgebung an der Hochschule um 10:15 Uhr.

Rhein-Neckar: Am 11. November an der Universität Heidelberg. Kontakt: Jürgen Lippl 0160 91456829

ver.di Baden-Württemberg hat die Aktionen im Land in dieser Tarifrunde unter das Motto „wir brauchen the Cäsh“ gestellt, in Anspielung auf die Landeskampagne „Willkommen in the Länd“. https://thecaesh.de/ ver.di fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um fünf Prozent, mindestens aber 150 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte des Gesundheitswesens sollen tabellenwirksam monatlich 300 Euro mehr erhalten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro angehoben werden. Verhandelt wird für rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte (940.000 Vollzeitstellen) und 48.000 Auszubildende im öffentlichen Dienst der Länder (außer Hessen). Das Tarifergebnis soll zudem zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 880.000 Versorgungsempfänger im Bereich der Länder sowie 175.000 Beamtinnen und Beamte und 120.000 Versorgungsempfänger im Bereich der Kommunen übertragen werden (Angaben ebenfalls ohne Hessen).

ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam mit den DGB-Gewerkschaften GdP, GEW und IG BAU sowie in einer Verhandlungsgemeinschaft mit dem dbb beamtenbund und tarifunion. Die Verhandlungen werden in dritter Runde am 27. und 28. November 2021 in Potsdam fortgesetzt. In Baden-Württemberg sind nach Angaben des Statistischen Landesamtes von 2020 rund 325.000 (Vollzeitäquivalente 275.000) Beschäftigte von den Tarifverhandlungen direkt oder indirekt betroffen. Etwa 189.000 sind Beamte, rund 136.000 Angestellte. Rund 48.000 Beamte oder Angestellte sind befristet. Allein bei den Zentren für Psychiatrie arbeiten rund 10.000 Beschäftigte. Gut 27.000 Beschäftigte der Unikliniken fallen nicht unter den Tarifvertrag der Länder.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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