Arbeitslosigkeit wieder niedriger als zu Beginn der Corona-Pandemie – 18 469 Frauen und Männer waren im Juni arbeitslos gemeldet

Arbeitslosenquote sinkt auf 4,1 Prozent

7 224 offene Arbeitsstellen waren gemeldet

37 848 Kurzarbeiter im Dezember

GP_Kreisreport_Juni_2021

Die Arbeitslosigkeit ist im Juni im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen weiter gesunken: Insgesamt waren im vergangenen Monat 18 469 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Minus im Vergleich zu Mai um 630 Personen oder 3,3 Prozent. Gegenüber Juni 2020 waren
2 300 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (minus 11,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 4,1 Prozent (Juni 2020: 4,6 Prozent).

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 8 524 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.

9 945 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.

„Ab April 2020 hat sich die Corona-Pandemie mit einem Plus in der Arbeitslosenstatistik abgebildet, weil Menschen ihre Arbeit verloren haben. Jetzt im Juni 2021, mehr als ein Jahr danach, liegen die Zahlen zum ersten Mal wieder darunter. Insgesamt hat sich der Arbeitsmarkt in dieser Zeit trotz der gravierenden Auswirkungen stabil gezeigt. Kurzarbeit hat hier einen wesentlichen Anteil daran. Damit hat sich das Instrument wiederholt in einer Krise bewährt und viele Arbeitsplätze auch in unserer Region gerettet“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen.

„Im Juni ist die Arbeitslosigkeit besonders bei jungen Menschen unter 25 Jahren überdurchschnittlich stark gesunken. Das ist eine gute Ausgangsbasis für den Sommer, denn dann melden sich verstärkt jüngere Menschen bei der Arbeitsagentur. Eine Entwicklung, die wir jedes Jahr sehen und die überwiegend saisonale Gründe hat“, so Käppel. Im Juli und August melden sich vermehrt junge Männer und Frauen nach Ausbildung, Schule oder Lehrgängen arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit dauert aber oft nur kurze Zeit, weil im September Ausbildungen beginnen und die Betriebe wieder verstärkt einstellen. Das dürfte sich auch in diesem Jahr fortsetzen. Darauf deutet die weiter steigende Zahl offener Stellen hin, die Betriebe an den gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter melden.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen

Landkreis Esslingen

Im Landkreis Esslingen waren im Juni insgesamt 12 193 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 411 Personen oder 3,3 Prozent weniger als im Mai, und
1 180 (minus 8,8 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote betrug 4,0 Prozent (Esslingen: 4,3 Prozent; Kirchheim: 3,7 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 3,7 Prozent und Nürtingen: 3,7 Prozent).
Im Juni 2020 lag sie bei 4,3 Prozent.

Landkreis Göppingen

Im Landkreis Göppingen waren im Juni insgesamt 6 276 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 219 weniger (minus 3,4 Prozent) als im Mai, und 1 120 (minus 15,1 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 4,3 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 4,5 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 5,1 Prozent.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen

Im Juni waren 222 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren zehn Personen oder 4,3 Prozent weniger als vor einem Monat, und 70 Personen oder 24,0 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 449 Arbeitslose, 122 oder 7,8 Prozent weniger als im Vormonat, und 747 Personen oder 34,0 Prozent weniger als im Juni 2020.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu Mai um 155 (minus 2,2 Prozent) auf 6 898 Personen gesunken. Das waren 196 Personen oder 2,9 Prozent mehr als im Juni 2020.

6 373 Menschen waren im Juni seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 30 Personen (plus 0,5 Prozent) mehr als im Vormonat, und
1 865 (plus 41,4 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um 19 oder 1,8 Prozent gesunken und lag bei 1 014 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 13 schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 1,3 Prozent).

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 770 Personen (minus 3,1 Prozent) gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Juni bei 23 991 Personen. Das waren
1 723 (minus 6,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Angebot an Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im Juni 7 224 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Gegenüber Mai sind das 550 Stellen mehr (plus 8,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 1 494 Stellen (plus 26,1 Prozent) mehr.

Insgesamt wurden 2 218 Stellen neu gemeldet. Das waren 72 (plus 3,4 Prozent) mehr als im Mai, und 932 (plus 72,5 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung

Zum Stichtag 31. Dezember 2020 waren 308 183 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt: 6 259 (minus 2,0 Prozent) weniger als im Vorjahresquartal. Der Beschäftigungsrückgang war mit minus 2,0 Prozent deutlich stärker als in Baden-Württemberg, der bei minus 0,3 Prozent lag.

Ausbildungsstellenmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden 4 692 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 10,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahlen sind mit 3 199 als Zwischenstand 24,1 Prozent niedriger als im Vorjahr.

„Viele junge Menschen denken, dass das Thema Ausbildung in diesem Jahr durch ist. Das ist nicht so! Der Ausbildungsmarkt bietet trotz der schwierigen Bedingungen, die uns die Corona-Pandemie gesetzt hat, gute Chancen für Jugendliche, die eine Ausbildung machen möchten. Es gibt aktuell, wenige Monate vor Ausbildungsbeginn, noch fast 2 000 freie Stellen in attraktiven Berufen. Für jedes Talent ist etwas dabei, auch für Bewerber, die jetzt erst in die Ausbildungssuche einsteigen“, ist Käppel sicher. Sie bittet die Jugendlichen aber dringend, sich schnell bei der Berufsberatung zu melden und einen Beratungstermin zu vereinbaren.

Die Bundesagentur für Arbeit hat als Hilfestellung für die Zeit eingeschränkter
persönlicher Kontakte eine zusätzliche Internetseite gestaltet, auf der sie wichtige Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung bündelt: Vom Online-Berufserkundungstool „Check-U“ über Tipps für die Berufswahl bis hin zur Suche nach einem Ausbildungsplatz.

www.arbeitsagentur.de/m/ausbildungklarmachen

Realisierte Kurzarbeit im Dezember:

Zahl der Kurzarbeiter und kurzarbeitenden Betriebe

Die Zahlen zur sogenannten „realisierten Kurzarbeit“ liegen der Agentur für Arbeit jetzt für den Monat Dezember vor. Danach haben im Dezember 37 848 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 3 892 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.

Im Landkreis Esslingen waren es 2 601 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
26 968 Beschäftigten.

Im Landkreis Göppingen waren es 1 291 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
10 880 Beschäftigten.

Da Unternehmen drei Monate Zeit haben, den Antrag auf Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur einzureichen, liegen die Zahlen für die realisierte Kurzarbeit erst mit zeitlichem Versatz vor. Die Zahlen für Januar wird die Agentur für Arbeit am
29. Juli veröffentlichen.

Hinweis:

Unternehmen, die mindestens drei Monate kein Kurzarbeitergeld abgerechnet haben, müssen Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit neu anzeigen, wenn in ihrem Betrieb aufgrund der geltenden Einschränkungen wieder kurzgearbeitet werden muss.

 

PM Agentur für Arbeit Göppingen

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