Sonntagsgedanken: Jesus geht am Sabbat in die Synagoge von Kafarnaum und lehrt.

Jesus geht am Sabbat in die Synagoge von Kafarnaum und lehrt. Da sitzt ein Mann, der von einem Dämon, einem unreinen Geist besessen ist. Beim ersten Lesen eine Situation die uns fremd vorkommt. Mit Dämonen haben wir nichts zu tun, in unserer aufgeklärten Welt haben sie ihren Platz verloren. Oder doch nicht?

Wenn wir „Dämon“ mit „Aber-Geist“ übersetzen, dann finden wir uns plötzlich wieder in dieser Geschichte: diese inneren Stimmen, die alles in Zweifel ziehen, die uns ein schlechtes Gewissen machen, die unseren Selbstwert untergraben, die uns launisch und unzufrieden machen und Aggressionen in uns wecken gibt es auch in unserem Leben. „Aber-Geister“ finden wir in den verschiedensten Verschwörungstheorien, die gerade in Corona-Zeiten grassieren. „Aber-Geister“ die alles schlecht reden und Unzufriedenheit säen.
Wie verhält sich Jesus? Er tritt mit Autorität auf, die Bibel nennt es göttliche Vollmacht. Er befiehlt den „Aber-Geistern“ zu schweigen. Es gibt Situationen, da hilft es nicht, wenn wir den Dialog suchen und so lebensfeindliche Stimmen zu besänftigen versuchen. Indem wir ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken, nähren wir sie nur mit unserer Energie. Das ständige Kreisen um negative Gedanken macht uns „verrückt“. Da dürfen auch wir mit unserer inneren Autorität auftreten und sagen „Schweig – du hast hier keinen Platz!“ Manchmal ist es wichtig, klare Kante zu zeigen und so den Boden zu bereiten für neue, lebensförderliche Gedanken.

Pfarrer Hubert Rother, Kath. Seelsorgeeinheit Voralb

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