Neuzulassungen 2014 nur knapp über Vorjahresniveau – Anteil der Pkw mit alternativen Antriebsarten bei 1,7 Prozent

Im Jahr 2014 wurden nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden‑Württemberg 479 291 Kraftfahrzeuge neu zugelassen, das sind 1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der neu zugelassenen Pkw erhöhte sich nach den Ergebnissen der Kraftfahrzeugstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes um 1 Prozent auf 416 293. Das waren rund 4 079 Pkw mehr als im vergangenen Jahr. Zum Vergleich: bundesweit wurden 3 Prozent mehr Neuwagen (3 036 773) registriert als 2013.

Dabei haben gewerbliche Zulassungen weiter an Bedeutung gewonnen. Während ihr Anteil 2010 noch bei 57 Prozent lag, entfielen 2014 fast zwei Drittel der Neuzulassungen auf gewerbliche Halter.1

Mit 209 568 Neuzulassungen waren benzinbetriebene Pkw im Südwesten etwas weniger gefragt als noch 2013 (−1 Prozent). Die Nachfrage nach fabrikneuen Pkw mit Dieselmotoren (199 542) nahm hingegen 2014 wieder zu (+3 Prozent), wobei die Spitzenwerte von 2011 und 2012 mit rund 206 000 bzw. 207 000 Fahrzeugen noch nicht wieder erreicht wurden. Sehr dynamisch entwickelten sich die Zulassungen von Pkw mit alternativen Antrieben, wenn auch immer noch auf sehr niedrigem Niveau. 1 855 Pkw mit reinem Elektroantrieb wurden neu zugelassen, was einem Plus von +72 Prozent entspricht. Die favorisierte neue Technologie ist mit 3 831 Neuzulassungen jedoch der Hybridantrieb. Der Vorjahreswert wurde um 3 Prozent übertroffen. Gasbetriebene Fahrzeuge verlieren insgesamt etwas an Bedeutung unter den alternativen Antrieben. Nach Mitteilungen des Kraftfahrt-Bundesamtes begünstigen vor allem gewerbliche Zulassungen den Wachstumskurs der E-Fahrzeuge: Nur rund jedes siebte E-Fahrzeug wurde von privater Hand zugelassen, die »Hybriden« hingegen fanden mit einem Anteil von 55 Prozent beim privaten Halter wesentlich mehr Zuspruch. Bei den Erdgasfahrzeugen lag der Privatanteil bei 45 Prozent. 2

Nachrichtlich: Der Bestand an Pkw mit Elektroantrieb belief sich am 1.1.2014 auf 2 391 Fahrzeuge, Hybrid-Pkw auf 11 544 und gasbetriebene Pkw auf 49 569.

Auch im Jahr 2014 hielt der Trend zu kleineren Fahrzeugen an. Das Pkw-Segment mit Hubraum unter 1000 cm³ legte mit plus 13 Prozent weiter zu. Entgegen der Entwicklung in den letzten Jahren erhöhten sich auch die Zulassungszahlen der großvolumigen Pkw deutlich: Vor allem Fahrzeuge der Hubraumklasse ab 2 000 cm³ waren stark nachgefragt (+9 Prozent). Zurück gingen die Neuzulassungen in den Hubraumklassen 1 000 – 1 800 cm³ (−7 Prozent).

Der Nutzfahrzeugmarkt entwickelte sich im Jahr 2014 sehr uneinheitlich. Mit minus 5 Prozent waren Lkw – wie auch schon 2013 – weniger gefragt. Ebenso waren die Neuzulassungen der land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen im Gegensatz zur Vorjahresentwicklung rückläufig (−2 Prozent). Der Handel mit fabrikneuen Sattelzug- und sonstigen Zugmaschinen verbuchte hingegen deutliche Zuwächse (+11 Prozent). Gleichfalls positiv entwickelten sich – nach Nachfragerückgängen in den vergangenen Jahren – die Zulassungszahlen von Kraftomnibussen (+19 Prozent). Weiterhin dynamisch zeigte sich der Markt für fabrikneue Motorräder. Mit einem Plus von 6 Prozent erhöhten sich hier das vierte Jahr in Folge die Zulassungen für Krafträder – nahezu gleich verteilt über alle Hubraumklassen.

Der Handel mit gebrauchten Kraftfahrzeugen erreichte 2014 mit fast 1,1 Mill. umgemeldeten Fahrzeugen nicht ganz das Vorjahresniveau (−0,4 Prozent). Mit minus 3 Prozent verringerte sich insbesondere die Nachfrage nach Pkw mit Benzinmotor, während die Nachfrage nach Diesel-Pkw um 3 Prozent angestiegen ist. Einen starken Zuwachs – allerdings auf niedrigem Niveau – erfuhren die Halterwechsel von Gebrauchtwagen mit alternativen Antrieben. Abgesehen von den benzinbetriebenen Pkw wechselte in allen weiteren Fahrzeugklassen der Fahrzeughalter häufiger als im Jahr zuvor.

1Angaben für Deutschland, 2014

2Angaben für Deutschland, 2013

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015