Regionale Dienstleister: Beständig mit gedämpften Erwartungen – Fachkräftemangel bleibt Konjunkturrisiko Nummer 1

„Die leicht schwächelnde Konjunktur und globale Unsicherheiten, die bei den Industriebetrieben in der Region zu vermehrt abnehmenden Auftragseingängen führen, wirken sich derzeit noch nicht auf die hiesige Dienstleistungsbranche aus“, fasst Marjoke Breuning, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart, die Ergebnisse der letzten IHK-Konjunkturumfrage für die Dienstleistungsbranche zusammen.

„Die meisten Unternehmen sind trotz der rückläufigen Konjunktur nach wie vor zufrieden mit ihrer derzeitigen wirtschaftlichen Lage“, so die IHK-Präsidentin. Laut Umfrage bewerten über 90 Prozent der Unternehmen ihre Geschäfte als gut oder befriedigend. Nur 6 Prozent beklagen sich. Allerdings sind eine verlangsamte Zunahme des Auftragsvolumens und damit eine verringerte Umsatzdynamik bei den Service-Unternehmen feststellbar. Infolgedessen schwindet allmählich die Zuversicht auf weiterhin sprudelnde Umsätze. Zwar gehen 6 von 10 Dienstleistern von gleichbleibenden Erlösen aus, jedoch ist der Anteil derjenigen, die mit einer Verschlechterung der Geschäfte rechnen, von 12 auf 18 Prozent gestiegen seit der letzten Umfrage.

Vor allem die Hotels und Gaststätten melden eine deutlich ungünstigere Einschätzung ihrer Lage. Sinkende Gästezahlen haben zu Umsatzrückgängen und einer Verschlechterung der Ertragssituation geführt, so dass der Anteil derer, die ihre Geschäftslage als gut einschätzen, von 58 auf 33 Prozent geschrumpft ist.

Auch bei den Beschäftigungs- und Investitionsplänen der Dienstleistungsbranche ist zunehmende Vorsicht zu spüren. Zusätzliches Personal wollen 21 Prozent der Betriebe einstellen, zuvor planten das noch 30 Prozent. Personal abbauen wollen 16 Prozent der Unternehmen. Trotz zurückhaltender Neueinstellungspläne bleibt der Fachkräftemangel problematisch. Zwei Drittel der Dienstleister sehen darin das größte Geschäftsrisiko. Er bremst insbesondere die weiterhin überdurchschnittlich stark gefragten Serviceangebote der Berater und IT-Spezialisten. Auch Banken und Versicherungen suchen oft vergeblich Spezialisten für die Digitalisierung ihrer Prozesse. Gerade darin, aber auch in Innovationen wollen die meisten Dienstleister investieren. Der Indikator für Inlandsinvestitionen ist zwar von 19 auf gut 10 Prozentpunkte zurückgegangen, liegt damit aber weiterhin über seinem langfristigen Durchschnittswert von knapp 7 Prozentpunkten.

Die IHK berät und informiert insbesondere kleine und mittlere Dienstleistungsunternehmen zum Beispiel zu Managementthemen, IT-Sicherheit sowie zu Informationstechnologien. Weiterhin führt die IHK für ihre Mitgliedsbetriebe regelmäßig verschiedene Umfragen durch wie zur Attraktivität des Standortes sowie zu den Mietpreisen in der Region. Die jährlich stattfindenden Veranstaltungen „Versicherungstag“ (10. März 2020) und „Immobilientag“ (21. November 2019) bieten nützliche Brancheninformationen und die Möglichkeit zum Netzwerken.

Angehende Selbstständige in der Bau-, Immobilien- sowie Finanz- und Versicherungsbranche können ihre Gewerbeerlaubnis einfach online unter https://gewerberecht-stuttgart.gfi.ihk.de/antragstellung beantragen. Zudem nimmt die IHK die Sachkundeprüfungen für diese Berufe sowie für das Bewachungsgewerbe ab.

 

PM IHK Region Stuttgart

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