Die Bezirksversammlung der IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Göppingen hat sich jüngst auch mit den aktuellen Entwicklungen im Einzelhandel beschäftigt. Dabei ging es nicht nur um die öffentlich gewordene Diskussion des geplanten Einkaufszentrums in der Göppinger Bleichstrasse. „Vor dem Hintergrund der Digitalisierung steht der Einzelhandel im Kreis Göppingen auch vor großen Herausforderungen“, meinte der Präsident der IHK-Bezirkskammer Göppingen Wolf Martin.
In der Aussprache wurde von den IHK-Vertretern darauf hingewiesen, dass der onlinegestützte und der stationäre Handel bei der Umsetzung von rechtlichen Anforderungen in der Praxis teilweise ungleich behandelt werde. Dies führe zu Wettbewerbsnachteilen. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung fänden zudem jüngere Kunden beim Einkauf seltener den Weg in die Innenstadt. Die verschiedenen Geschäfte und Einzelhandelslagen müssten im Innenstadtbereich deswegen wie ein eigenes Einkaufszentrum gemanagt werden. Hintergrund der Diskussion in der IHK-Bezirksversammlung war auch ein von der Stadt Göppingen in Auftrag gegebenes Gutachten des Instituts für Handelsforschung (IFH) aus Köln, das vor kurzem der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Danach erreichte die Stadt die Note 2,8 bei der Gesamtzufriedenheit der Kunden.
In der weiteren Diskussion ging es in der Bezirksversammlung auch um die Verbesserung der Situation des stationären Einzelhandels. „Während der Einzelhändler vor Ort um jeden verkaufsoffenen Sonntag kämpfen muss, öffnet der Onlinehandel an sieben Tagen die Woche 24 Stunden lang seine Pforten“, gab Sven Maier von der Schwäbischen Traumfabrik aus Bad Boll zu Bedenken. Das führe zu Ungleichbehandlung zulasten des stationären Handels. Auch bei den Anforderungen des Datenschutzes müsse der Einzelhändler oftmals schriftlich dokumentieren. Im Onlinehandel hingegen genügten nur wenige Klicks des Kunden, um dieselben rechtlichen Anforderungen zu erfüllen. Solche Unterschiede beim stationären und beim Onlinehandel sollten zukünftig vermieden werden. Die Vertreter des Einzelhandels appellierten an die Politik, bei den rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht nur große Handelsunternehmen im Blick zu haben. Das gleiche gelte bei der Förderung der Digitalisierung im Einzelhandel. So verspreche der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Handel zwar große Zukunftsperspektiven. Die Mehrheit der klassischen Einzelhändler würde sich in der täglichen Praxis jedoch zunächst mit anderen Digitalisierungsthemen auseinandersetzen.
PM IHK Region Stuttgart Bezirkskammer Göppingen