IHK: Regionale Konjunktur auf Rekordniveau – Trotz globaler Krisen – Export boomt, Fachkräfte fehlen

„Die Stimmung bei den Betrieben in der Region ist weiterhin auf einem Rekordhoch“, sagt Marjoke Breuning, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart. Dies zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Kammer unter 914 Betrieben aller Branchen und Größenklassen im Großraum Stuttgart. „Die weltweit recht stabile Konjunktur und die starke Nachfrage aus dem In- und Ausland stimmen die hiesigen Betreibe optimistisch“, so Breuning. Sogar in Lateinamerika und Russland hat sich laut Umfrage die wirtschaftliche Lage aufgehellt, lediglich die Brexit-Verhandlungen trüben die Perspektiven für Geschäfte mit Großbritannien.

Mehr als 56 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage gut (Frühsommer: knapp 57 Prozent), gleichbleibend 40 Prozent befriedigend, nur vier Prozent beklagen eine schlechte Situation (Frühsommer: 3,5 Prozent). Nahezu unverändert bezeichnen 42 Prozent der Betriebe ihre Ertragslage gut, rund 50 Prozent befriedigend und etwas mehr als acht Prozent schlecht (Frühsommer: 7,4 Prozent).
In der Industrie melden mehr als 56 Prozent der Betriebe eine gute Lage (Frühsommer: 57,5 Prozent), nur noch rund 3 Prozent sind in einer schlechten Situation (Frühsommer: 5 Prozent). Beratungs- und Finanzunternehmen und Betriebe im Transport- und Verkehrsgewerbe vermelden größere Zufriedenheit als im Frühsommer. Im Hotel- und Gaststättengewerbe, Einzel- und Großhandel und bei Informations- und Telekommunikationsdienstleistern hat sich die Lageeinschätzung hingegen leicht eingetrübt.

Auch die Aussichten der Unternehmen auf die kommenden zwölf Monate sind – nahezu unverändert zum Frühsommer – überwiegend positiv: Rund ein Drittel der Betriebe erwartet bessere Geschäfte, 56 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Nur zehn Prozent fürchten eine Verschlechterung der Situation. Auf hohem Niveau haben die Auftragseingänge und Umsatzerwartungen etwas eingebüßt: 38 Prozent der Betriebe verzeichnen steigende Auftragszahlen (Frühsommer: 42 Prozent), 43 Prozent rechnen mit steigenden Umsätzen (Frühsommer: 44 Prozent).

„Die gute Binnennachfrage gibt den Unternehmen weiterhin Schwung durch gute Absatzperspektiven, Investitionen der öffentlichen Hand, höhere Beschäftigungsquoten und Einkommen und somit stärkeren privaten Konsum.“ Auch in der Exportwirtschaft sind die Aussichten weiterhin gut: 40 Prozent der im Außenhandel tätigen Unternehmen rechnen mit steigenden Exportenzahlen (Frühsommer: 41 Prozent), mehr als 50 Prozent mit stabilen Ausfuhren (Frühsommer: 48,4). Die Auslandsnachfrage nennen weniger Unternehmen als zuvor als Risiko für ihre Geschäftsentwicklung (18 Prozent, Frühsommer: 22 Prozent). „Die Unwägbarkeiten durch die Politik Donald Trumps und Konflikte in Türkei, Syrien, Ukraine und Nordkorea können die Zuversicht offenbar kaum trüben“, so Breuning.

Sorgen bereitet den Unternehmen in erneut gewachsenem Maß der Mangel an qualifiziertem Personal: 56 Prozent nennen Fachkräftemangel als Risiko für ihr Geschäft, im Frühsommer waren es noch 52 Prozent. An zweiter Stelle im Risikoranking folgen die Inlandsnachfrage (44 Prozent) und steigende Arbeitskosten (40 Prozent).

Dennoch wollen im Frühsommer 28 Prozent der befragten Unternehmen zusätzliches Personal einstellen, rund 59 Prozent die Belegschaft konstant halten und nur 15 Prozent Personal abbauen. Auch wollen 35 Prozent der Betriebe im Inland mehr als zuvor investieren, 46 Prozent planen gleich hohe Investitionen, nur noch 10 Prozent (Frühsommer: 13 Prozent) wollen diese senken. Angesichts fehlender Fachkräfte sehen sich Betriebe verstärkt zu Investitionen in Rationalisierungsmaßnahmen und Innovationen veranlasst.

PM

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