IHK begrüßt Neun-Punkte-Plan des Technologiebeauftragten KMU brauchen konkrete Unterstützung bei Innovationen

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart begrüßt das geplante Neun-Punkte-Programm des baden-württembergischen Technologiebeauftragten Professor Dr. Wilhelm Bauer. IHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Richter: „Die geplanten Maßnahmen müssen sich ganz konkret an den Bedürfnissen der Unternehmen orientieren. Aktive Hilfestellung beinhaltet auch, die Nöte und Herausforderungen der einzelnen Betriebe im Blick zu haben.“ Laut einer aktuellen IHK-Studie herrscht bei jedem fünften KMU große Unsicherheit über die Auswirkungen des digitalen Wandels für ihr Hauptgeschäftsmodell. „Es kommt darauf an, die Betriebe dort abzuholen, wo sie stehen“, so Richter.

Positiv bewertet Richter, dass sich in dem Neun-Punkte-Programm viele Forderungen der IHK wiederfinden. Dazu gehören insbesondere die Etablierung einer steuerlichen Förderung von FuE-Ausgaben und die Notwendigkeit, Förderlücken an den Übergängen zwischen einzelnen Förderprogrammen zu schließen. Jedoch trifft dies laut Richter nicht auf eine wesentliche Förderlücke zu, die sich zwischen den Innovationsgutscheinen und der ZIM-Förderung, dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand des Bundes auftut. Einerseits sind die Förderbeträge der Innovationsgutscheine für klassische Technologieentwicklungen von KMUs mit 7.500 Euro zu niedrig. Andererseits hält der Beantragungsaufwand die Unternehmen davon ab, ZIM-Zuschüsse für Projektvorhaben zu beantragen, deren Umfang unter 50.000 Euro liegen. Mit einem Gutschein mit einem Förderbetrag von 25.000 Euro (bei 50 Prozent Förderquote) könnte diese Förderlücke geschlossen werden. Auch kommt mit dem Aufbau einer virtuellen Innovationscommunity ein Thema auf die Agenda, welches bereits im Innovationsrat unter Ministerpräsident Oettinger von der IHK eingefordert und mit eigenem Konzept untermauert wurde. Positiv zu sehen ist der Wille, den Rückgang der Anzahl innovativer mittelständischer Unternehmen nicht hinzunehmen, sondern mit niederschwelligen Technologietransfer-Angeboten in unterschiedlichen Formen gegenzusteuern.

Eine wichtige Stellschraube der Unterstützung von Innovationsprozessen in KMU sind laut IHK außerdem Bürokratieabbau beim Zugang zu Förderprogrammen, die Ausrichtung der Clusterförderung des Landes auch an Bedürfnissen der KMU sowie die Versorgung mit schnellem Breitband-Internet, bei der auch die Kommunen gefordert seien.

Die Unterstützung von KMU bei der Digitalisierung sieht die IHK als zentrale Aufgabe an. „Wir als IHK haben einen direkten Draht zu den Unternehmen und wissen, wo der Schuh drückt“, so Richter. So werde zum Beispiel auf Beschluss der IHK-Vollversammlung ein neuer Ausschuss für digitale Transformation eingerichtet, der gezielt die nichttechnischen Aspekte des digitalen Wandels behandeln soll. Allein in diesem Jahr bietet die IHK zudem über 70 Veranstaltungen im Technologiebereich und zur Digitalisierung an. Im ersten Halbjahr wurden mehr als 250 Betriebe zu Technologiethemen beraten. In Veranstaltungen erreichten die IHK-Experten 1.850 Teilnehmer. IHK-Mitgliedsbetriebe, die solche Angebote nutzen möchten, können sich an die IHK Region Stuttgart wenden, Telefon 0711 2005-1329.

Die Studie „Digitale Geschäftsmodelle“, 2017, und eine Zusammenfassung der Ergebnisse stehen auf www.stuttgart.ihk.de, Nr. 3727410.

PM

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