Mittelstand-Allianz nennt Sorgen und Nöte – Auch auf Kreisebene sehen Unternehmen Handlungsbedarf – Appelle an die Politik

Der Bund der Steuerzahler ist der vom Bundesverband mittelständischen Wirtschaft (BVMW) initiierten Mittel-standsallianz beigetreten. Damit repräsentiert das Bündnis bundesweit nun die Interessen von über 530 000 Unternehmen und Mitgliedern. Die Kooperation wird auch von Unternehmern im Landkreis Göppingen positiv aufgenommen.
„Es ist ein richtiges Zeichen, die Allianz auszubauen. Nur eine starke Mittelstands-Allianz ist in der Lage mit ihren Positionen in der Politik Gehör zu finden“, sagt Tobias Gölz, Vorstand des international tätigen Naturfarbenherstellers Nature AG in Süßen. Ähnlich bewertet die Allianz Klaus Meissner, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Göppingen: „Eine starke Interessenvertretung ist sowohl für die Betriebe, wie auch für die Politik wertvoll. Die Mitgliedsunternehmen profitieren davon, dass sie durch eine professionelle Struktur vertreten werden, die Politik erhält Ansprechpartner die Sorgen und Nöte des Mittelstands kennen und artikulieren können.“ Auch der IT-Spezialist Michael Heim aus Gammelshausen bekennt sich zur gestärkten Mittelstandsvertretung: „Als übergeordneten Dachzusammenschluss einer Vielzahl von Interessenverbänden sehen wir in der Mittelstands-Allianz das große Potenzial darin, den gemeinsamen Nenner aller kleinen und mittelständischen Unternehmen, egal aus welcher Branche, leistungsstark und zielorientiert zu vertreten.“
Aufgaben hat die Politik für den Mittelstand aus Sicht der Unternehmer aus dem Landkreis zuhauf. Klaus Meissner sieht Handlungsbedarf vor allem in der Infrastruktur und in der Regulatorik. „Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass dem Mittelstand eine hervorragende Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Extremes Augenmerk ist dabei auf die digitale Infrastruktur zu legen und dabei nicht nur in den Ballungszentren, sondern vor allem auch in der Fläche.“ Die Zunahme von Regelungen beklagt Meissner ebenso: „Die Umsetzung nicht enden wollender Regelwerke kostet die Unternehmen viel Zeit und Geld und oft ist der tatsächliche Sinn fragwürdig. Hier muss ein Umdenken stattfinden.“ Der Bürokratieabbau liegt auch Michael Heim am Herzen. „Um das alltägliche Arbeiten und auch Gründungen von neuen Unternehmen zu erleichtern, ist die Bürokratie in vielen Bereichen abzubauen bzw. zu vereinfachen, damit das administrative Arbeiten schneller, effizienter und weniger zeitintensiv abgebildet werden kann.“
Im Landkreis Göppingen würde sich Tobias Gölz mehr Zusammenarbeit der mittelständischen Unternehmen untereinander wünschen. Viele Betriebe im Landkreis hätten noch kein Netzwerk. Es sei von Vorteil, sich in solchen Netzwerken zu engagieren. Klaus Meissner sieht in der Verbesserung der Verkehrssituation im Landkreis eine Herausforderung für die Politik. „Ob A8 oder B10 – beide Verkehrsadern benötigen eine schnelle Lösung. Des Weiteren sind der Fachkräftemangel und der Mangel an Auszubildenden für viele Mittelständer in der Entwicklung hinderlich“, ist sich der Sparkassen-Manager sicher. Letzteres kann auch Michael Heim bestätigen. Er sieht jedoch neben dem Fachkräftemangel auch die Erleichterung von Finanzierungen und das Thema Industrie 4.0 als Topthemen auf Kreisebene.

PM

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