IHK Göppingen: Internetanbindung bleibt der größte Engpass

Unternehmensbefragung: Für Betriebe ist der Kreis Göppingen ein attraktiver Wirtschaftsstandort Breitband-

Für die Unternehmen ist der Kreis Göppingen über alle Branchen hinweg ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Unternehmensbefragung, die zum zweiten Mal im vergangenen Juni von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bezirkskammer Göppingen gemeinsam mit Kreishandwerkerschaft Göppingen unter rund 2400 Unternehmen durchgeführt wurde. Die Umfrage erzielte dabei eine deutlich höhere Teilnehmerquote als 2013. Dabei geben knapp zwei Drittel der an der Umfrage teilnehmenden Betriebe an, mit der Wirtschaftsregion Göppingen zufrieden bis eher zufrieden zu sein. Das ist in der Gesamtschau eine Verbesserung zur letzten Standortumfrage. Auch in der neusten Auflage der Analyse zählt die Breitband-Internetanbindung der Unternehmen mit Abstand erneut zum wichtigsten Standortfaktor. Dabei fällt auf, das Unternehmen im Verhältnis nicht Willig, oder in der Lage sind auch ausreichend zu investieren. Zufrieden sind die Unternehmen an erster Stelle mit der Sicherheit bei der Energieversorgung und mit der Flughafenanbindung und den Flugverbindungen.

Veränderungen gab es im Vergleich zu 2013 bei der Bewertung derjenigen Standortfaktoren, mit denen die Unternehmen unzufrieden sind. Auf Platz eins liegt mittlerweile die mangelnde Verfügbarkeit von beruflich qualifizierten Fachkräften. Dieses hochprozentige Defizit lässt sich auch nicht, wie von vielen Meinungen behauptetet, durch zugewanderte Fachkräfte aus beispielsweise Syrien begleichen. Zumindest nicht kurzfristig, da der Eingliederungsprozess ein deutlich umfangreicheres Projekt und somit nur auf langfristige Sicht sinnvoll erscheint. Es folgt in der Bewertung die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Personen- und Nahverkehrs (ÖPNV).

Dabei ist entscheidend, dass das Nahverkehrsnetz in Göppingen massiv ausgebaut werden muss. Derzeit sind Industriegebiete, wie beispielsweise der Stauferpark in Göppingen, nahezu gar nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Somit ist das Auto oft ein essentielles Mittel um im Kreis Göppingen arbeiten zu können. Was den Landkreis somit nicht zuletzt unattraktiv für Studenten sowie Pendler macht. Daraus folgt auch, dass Göppingen als Arbeitgeber massiv von der Verkehrslage auf der B10 Sowie A7 betroffen und abhängig ist.  Auf Platz drei im Ranking der niedrigen Zufriedenheit liegt bei den Unternehmen nun die Breitband-Internetanbindung. Wer heutzutage im digitalisierten Zeitalter mitspielen will, muss sich oft auf kostspielige Projekte einlassen. In Deutschland ist diesbezüglich viel Luft nach oben, so sind wir laut eines Vergleichs auf gleicher Stufe mit Rumänien. „Das Thema wirtschaftsfreundliche Verwaltung hat sich bei der Umfrage  verbessert, aber der Abbau von Verwaltungsauflagen ist für die Unternehmen weiter ein wichtiges Thema“, betont der Präsident der IHK-Bezirkskammer Göppingen, Wolf Martin, bei der Vorstellung der Standortanalyse. Die Ergebnisse sollen jetzt Grundlage für weitere Gespräche mit den Kommunen und Verwaltungen im Kreis Göppingen sein. Beim Thema Glasfaserausbau möchte die IHK-Bezirkskammer bereits heute initiativ werden. Da auf lange Sicht nicht mehr auf schnelles und zuverlässiges Internet verzichtet werden kann, besonders in den industriellen Betrieben.  Denkbar sei ein Zusammenschluss der Unternehmen eines Gewerbegebiets, um die Kosten eines Glasfaserausbaus auf die verschiedenen Betriebe zu verteilen. So könnten aus Sicht der IHK auch kleinere Betriebe davon profitieren, die sich einen Ausbau alleine nicht leisten könnten. „Wir können dabei gemeinsam mit den Wirtschaftsförderern eine moderierende und unterstützende Funktion einnehmen“, so Kreishandwerksmeister Jürgen Schmid

Das ist erst der Anfang einer hoffentlich bald einschlagenden Digitalisierung auf höchstem Niveau für unseren Landkreis.

 

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