Staatsminister Murawski beim Handwerkstag: „Handwerk ist wichtiger Innovationstreiber“

„Wahrscheinlich gibt es keinen Wirtschaftsbereich, für den bis heute die beiden Begriffe Tradition und Fortschritt gleichermaßen zählen, wie für das Handwerk“, sagte Staatsminister Klaus-Peter Murawski, der bei der heutigen (19.07.) Mitgliederversammlung des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) Einblicke in die Schwerpunkte der Handwerks- und Mittelstandspolitik der kommenden fünf Jahre gab. Um die Chancen neuer Märkte nutzen zu können, betonte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold, müsse die Politik aber die richtigen Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Betriebe setzen.

„Das Handwerk ist für die Landesregierung ein wichtiger Innovationstreiber“, betonte Murawski. Dabei gehe es vorwiegend um die Anwendung technischer Neuerungen, aber durchaus genauso um eigene Neuentwicklungen von Produkten und Verfahren. „Das Handwerk ist aber auch ein wichtiger Partner bei zentralen Zukunftsaufgaben, wie der Umsetzung der ökologischen Modernisierung und der Energiewende“, unterstrich der Staatsminister. Dazu brauche es gut ausgebildete Fachkräfte. Im Hinblick auf den rasanten technologischen Wandel, auf die Digitalisierung, spielten Aus- und Weiterbildung eine immer größere Rolle: „Es gilt, die immer komplexer werdenden Technologien zu durchdringen, zu beherrschen und sie weiter zu entwickeln. Daher ist die Qualifizierung von Arbeitskräften der Schlüssel zum Erfolg.“

Das eindeutige Bekenntnis der Landesregierung zur Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung stehe durchaus auf der Habenseite, sagte BWHT-Präsident Reichhold. Ein wichtiger Baustein fehle aber noch: „Wir akzeptieren nicht, dass Auszubildende und Ausbildungsbetriebe Mehrkosten zu tragen haben, wenn das Land aus Sparzwängen Berufsschulklassen vor Ort schließt.“ Der Handwerkstag fordere deshalb eine Erhöhung der Internatskostenzuschüsse über die derzeitige Drittel-Förderung hinaus. Reichhold begrüßte, dass die Landesregierung ein zentrales Anliegen des Handwerkstages, ein eigenständiges Wirtschaftsministerium, umgesetzt habe. Erfreulich sei auch die Zusage, den unter der alten Landesregierung begonnenen Strategieprozess „Dialog und Perspektive Handwerk 2025“ fortzusetzen. Kompetenzgerangel  und Verzögerungen befürchtet er beim Thema Digitalisierung. Es sei beim Innenministerium angesiedelt, doch thematisch schienen viele Ministerien dazu berufen: „Wir erwarten, dass eine klare Federführung und Abstimmung zwischen den Häusern praktiziert wird.“

Die Mitgliederversammlung stand unter dem Motto „Wer das Handwerk stärkt, stärkt das Land“. Neben den Vertretern des Handwerks waren auch zahlreiche Parlamentarier unter den Gästen, darunter Staatssekretärin Katrin Schütz (CDU) und Staatssekretär Volker Schebesta (CDU) sowie die Fraktionsvorsitzenden Andreas Schwarz (Grüne) und Andreas Stoch (SPD).

PM

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