Runter von zu viel Milch – Auch Bauern im Landkreis Göppingen leiden unter dem niedrigen Milchpreis

Der französische Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll hat seinen europäischen Amtskollegen einen Vorschlag zur Lösung der äußerst angespannten Situation auf dem Milchmarkt vorgelegt, den er am Montag, den 15.2., beim EU-Agrarrat diskutieren will.

Der Vorschlag sieht vor, dem Beispiel der niederländischen Genossenschaft FrieslandCampina zu folgen, die ihren Mitgliedern angeboten hat, mehr zu bezahlen, wenn diese freiwillig weniger Milch produzieren. Eine langstehende Forderung der Milcherzeugervereinigungen nach einer überbetrieblich koordinierten Anpassung der Milchmenge im Falle einer Marktkrise findet somit Gehör, freut sich Maria Heubuch, Milchbäuerin und Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments: „Überschüssige Milch erst gar nicht zu produzieren, ist der richtige Weg. Denn das Zuviel an Milch hat zu dem schweren Preistief geführt, das nun schon seit über einem Jahr andauert und Zigtausenden Milchviehbetrieben in ganz Europa die wirtschaftliche Existenz zu kosten droht. Und die Mengen steigen weiter.

Frankreichs Vorschlag enthält zwar unverantwortliche Elemente bis hin zu Exportkrediten, obwohl sich Europa gerade zu deren endgültigen Abschaffung durchgerungen hat. Aber das französische Memorandum beinhaltet auch die Forderung, dass die EU gezielte Anreize für eine Reduzierung der Überschüsse schon in der Erzeugung setzt. Diesen Ansatz muss Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt am Montag dringend unterstützen und die EU-Kommission auffordern, kurzfristig entsprechende Verordnungsentwürfe vorzulegen.

Den Milchbäuerinnen und –bauern steht das Wasser bis zum Hals. Wenn nicht schnell gehandelt wird, werden innerhalb der nächsten fünfzehn Jahre die Hälfte der Höfe für immer ihre Tore schließen. Aufgabe der Kommission und des Landwirtschaftsministers ist es, die regionale, bäuerliche und ökologisch verträgliche Landwirtschaft in Europa zu schützen. Dieser Aufgabe müssen sie nun endlich aktiv nachkommen.“

PM

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